Seitenlogo
aa

Nichtaufstiegsplatz? Rubeck: "Da wären wir enttäuscht"

In seiner zweiten Saison als Trainer des Fußball-Regionalligisten Eintracht Trier scheint Trainer Peter Rubeck so richtig durchzustarten – sein Team führt zur Winterpause die Tabelle an. Was sagt er zur bisherigen Saison, was erwartet er von den noch ausstehenden 15 Partien, wie sieht er seine eigene Situation? Lesen Sie hierzu das große WOCHENSPIEGEL-Interview.
Peter Rubeck sucht noch die eine oder andere Verstärkung. Foto: funkbild

Peter Rubeck sucht noch die eine oder andere Verstärkung. Foto: funkbild

  43 Punkte aus 19 Spielen zur  Winterpause in der Regionalliga Südwest, Platz eins. Mal ganz ehrlich, Herr Rubeck. Daran hatten Sie im Sommer doch im Traum nicht gedacht? Wir wussten schon, dass wir eine gute Mannschaft haben. Da ist vieles mit der Saison davor nicht zu vergleichen.  Nachdem ich ja vor der vergangenen Runde nur relativ wenig Planungszeit hatte, war  es diesmal ganz anders – auch, weil wir inzwischen mit Heiner Semar einen sportlichen Leiter haben, der sich in Sachen Transferaktivitäten tatkräftig mit einbringt.   Wird er auch im Winter nochmal seine Fühler nach Neuzugängen ausstrecken?  Tatsache ist, dass uns mit Silvano Varnhagen ein Spieler wegen einem Kreuzbandriss noch Monate lang nicht zur Verfügung steht. Aufgrund der gleichen Verletzung und deren Folgen ist auch Holger Lemke nach wie vor nicht einsatzfähig. Da ich außerdem weiß, dass uns noch harte Spiele bevor stehen und man auch immer wieder mit Sperren rechnen muss, könnte es schon sein, dass wir noch einen oder zwei Spieler dazu holen. Ansonsten will ich natürlich unbedingt dem sehr gut harmonierenden Team vertrauen.    Muhammet Karpuz schlug nicht wie erhofft ein. Hier und da hatten Sie Ihre Unzufriedenheit mit dem Außenverteidiger auch öffentlich gemacht…  Das ist aber kein Grund zu wechseln. Auch er bekommt in der Wintervorbereitung eine faire Chance, sich neu zu beweisen.   Die enge Verzahnung mit der A-Jugend war vor der Saison von Vereinsseite betont worden. Wie sieht das in der Realität aus? Wir hatten ja bis in den Spätsommer hinein immer wieder Spiele, in denen wir mit einer gemischten Mannschaft, also auch mit A-Junioren, angetreten sind. Das wird jetzt im Januar und Februar fortgesetzt. Außerdem habe ich seit einigen Wochen immer mittwochs zwei bis drei A-Junioren im Training dabei. Der Austausch mit unserem U19-Trainer Daniel Paulus ist rege.   Zurück zur aktuellen Saison, in der Ihre Mannschaft auswärts noch ungeschlagen ist und bis auf das 1:1 im Hit bei der SV 07 Elversberg alle Partien auf des Gegners Platz davor gewonnen hat: Ist es da von Vorteil,  jeweils bei den anderen Topteams der Liga – wie etwa in Mannheim, in Saarbrücken und in Offenbach – antreten zu müssen? Da mache ich mir ehrlich gesagt keine großen Gedanken drum. Egal, ob auswärts oder zu Hause: Wir spielen Fußball und wollen gewinnen. Unsere spielerische Qualität kam sicher bisher in dem einen oder anderen Auswärtsspiel noch besser zum Tragen.   Wer nach 19 Spieltagen oben steht, ist unterm Strich sicher nachher nicht mit Platz drei zufrieden?   Da wären wir schon enttäuscht – das muss auch ich eingestehen. Aber: Wir waren und sind nicht der  Topfavorit, machen uns keinen großen Druck und schauen weiter von Spiel zu Spiel. Das Gerede, wonach die Eintracht nach der Winterpause immer wieder in den vergangenen Jahren abgerutscht ist, kann ich nicht mehr hören. Ich bin überzeugt davon, dass wir auch weiterhin eine starke Runde spielen können. Die bisherige Ausbeute ist vom Punkteschnitt her aber natürlich nur schwer zu toppen. Und dann wäre ja da noch im März oder April – die genaue Terminierung steht noch aus – der Rheinlandpokal…. … was mit der Partie in Salmrohr im Halbfinale so etwas wie das vorweggenommene Endspiel ist. Da will ich den beiden anderen Halbfinalisten Niederrossbach/Emmerichenhain und Oberwinter nicht zu nahe treten. Wir wissen, was angesichts der Fernsehgelder, die beim Einzug in den DFB-Pokal winken (140.000 Euro, d. Red.) auf dem Spiel steht und wollen natürlich auch Revanche fürs 1:2 im vergangenen Jahr. Auch deshalb müssen wir dieses Spiel wie ein Finale angehen.   Im Saarland leben und arbeiten, in Trier Trainer sein, fast jeden Tag über 250 Kilometer auf dem Tacho: Wie lange wollen Sie sich diesen Stress noch antun? So, wie es sich derzeit darstellt, definitiv über den Sommer hinaus nicht länger. Trier ist noch mal eine andere Hausnummer  als Zweibrücken davor zum Beispiel. Entweder reduziere ich meine Stunden als Angestellter bei den Völklinger SHG-Kliniken,  lasse mich sogar beurlauben – oder schraube als Trainer runter und  nehme eine andere Aufgabe an. Wir sind hier aber bei der Eintracht in guten Gesprächen, weil mein Vertrag ja auch im Sommer ausläuft. Ich denke, dass wir zu einer Lösung kommen.   Sie gelten als Fußballbesessener. Können Sie da in der Winterpause überhaupt abschalten? Nur bedingt. Nach unserem letzten Spiel in diesem Jahr am vergangenen Samstag gegen Saar 05 Saarbrücken und unserer Weihnachtsfeier bin ich etwa sonntags danach mit meiner Frau zum Zweitligaspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den FC St. Pauli gefahren. Montags war ich dann wieder im Fritz-Walter-Stadion, um mir unsere Ligakonkurrenten FCK II und Pirmasens anzuschauen. Hier ging es genauso wie in zwei Spielen in der Regionalliga West, die ich an diesem Wochenende besuche, um Spieler, die uns angeboten wurden und die ich mal sehen will.   Das Interview führte Andreas Arens  

Der SVE-Vorbereitungsplan:

Trainingsstart: Dienstag, 19. Januar.

Samstag, 30. Januar: bei der SG Ehrang/Pfalzel; 31. Januar: bei Preußen Merchweiler; 2. Februar: bei Mosella Schweich; 4.- 7 Juli: Trainingslager in der Vorderpfalz mit Spielen beim FC 09 Speyer (5. Februar) und gegen die Stuttgarter Kickers (7. Februar), 10. Februar: gegen Fola Esch; 13./14. Februar: Wintercup im Sauertal; 20. Februar: gegen SV Mehring.

Wegen möglicher Platzbeeinträchtigungen werden die Spielstätten teilweise erst kurzfristig bekannt gegeben.

 


Meistgelesen