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»Phänomenale Hilfsbereitschaft«

In einer Pressekonferenz informierte Oberbürgermeister Wolfram Leibe am Dienstag über die bislang getroffenen Maßnahmen und den laufenden Aufbau eines Netzwerkes zum Operschutz in der Stadt Trier nach der Amokfahrt vom 1. Dezember, bei der fünf Menschen getötet und 24 zum Teil schwerverletzt wurden.
Unter dem Motto »Trier steht zusammen« – wie hier bei der Gedenkminute für die Opfer der Amokfahrt auf dem Hauptmarkt – hat die Stadt Trier einen runden Tisch für alle Fragen aus der Bevölkerung eingerichtet. Foto: Finkenberg

Unter dem Motto »Trier steht zusammen« – wie hier bei der Gedenkminute für die Opfer der Amokfahrt auf dem Hauptmarkt – hat die Stadt Trier einen runden Tisch für alle Fragen aus der Bevölkerung eingerichtet. Foto: Finkenberg

Leibe sprach von einer »phänomenalen Hilfsbereitschaft« in der Trierer Bevölkerung und weit darüber hinaus. So hätten - Stand Dienstag - insgesamt über 8.000 Menschen auf das von der Stadt Trier eingerichtete Spendenkonto rund 700.000 Euro eingezahlt. »Viele wollen helfen und das mit sehr großem Engagement«, lobte Leibe die überwältigende Anteilnahme weit über die Stadtgrenzen hinaus. Dabei gelte es jedoch die Opferperspektive nicht aus den Augen zu verlieren. Die zahlreichen Hilfsangebote seien zu strukturieren, damit die Familien der Opfer auch langfristig davon profitieren könnten. Leibe regte dafür die Gründung einer Stiftung an, die die Gelder verwalten und auszahlen könne. Detlef Placzek, ehrenamtlicher Opferbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz und Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, wies auf die Hilfen über das Opferentschädigungsgesetz des Landes hin und rief alle Geschädigten der Amokfahrt - wie Hinterbliebene, Angehörige, Verletzte und Zeugen - dazu auf, dieses Angebot als zentrale Anlaufstelle zu nutzen und einen Antrag auf Entschädigung zu stellen (s. Kasten rechts). Eventuelle Ansprüche an die Unfallkasse oder die Verkehrsopferhilfe werden vom Landesamt an die entsprechende Stellen weitergeleitet. Auch Schmerzensgeldleistungen seien prinzipiell über die Haftpflichtversicherung des Fahrzeughalters möglich und sollten eingefordert werden, so Placzek.Als weitere Hilfe hat die Stadt Trier einen runden Tisch »Trier steht zusammen« unter Leitung von Nina Womelsdorf, Referentin des OB, eingerichtet.

EXTRA: Opferbeauftragter des Landes

  • Der Opferbeauftrage des Landes, Detlef Placzek, bietet allen Betroffenen Unterstützung bei der psychosozialen Versorgung und finanziellen Fragen an. Telefon: 06131/ 967-100, E-Mail: opferbeauftragter@lsjv.rlp.de
  • Antrag auf Leistungen für Gewaltopfer beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung unter: https://lsjv.rlp.de/fileadmin/lsjv/Dateien/Aufgaben/soziale_Entschaedigung/Gewalttaten/OEG_Vorblatt_Antrag.pdf
  • Trierer Anlaufstelle: Moltkestraße 19/In der Reichsabtei 6, Telefon 0651 /1447-0; Mail: tr@lsjv.rlp.de , (coronabedingt bis 10. Januar für Publikum geschlossen)n Notfall-Hotline zur konkreten Vermittlung von Traumatherapieplätzen (Montag bis Freitag, 9 bis 16 Uhr) unter der Nummer: 0800/ 575 87 67
  • Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung ist Nina Womelsdorf, Leiterin des Runden Tischs »Trier steht zusammen«, Telefon: 0651/718-2062, E-Mail: trierstehtzusammen@trier.de
(FIN)


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