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Rockmusik setzt Zeichen gegen rechte Gewalt

Was Künstler wie Udo Lindenberg, Peter Maffay oder Wolfgang Niedecken seit Jahren publikumswirksam praktizieren, soll nun erstmals auch in Trier im großen Stile stattfinden. Unter dem Motto "Trier rockt gegen Rechts" erheben am Donnerstag, 5. Mai (Christi Himmelfahrt), 20 Bands und Künstler der Region in der Tufa ihre Stimmen und Instrumente gegen Rassismus und für Toleranz.

Veranstalter des Events nach dem Vorbild der bekannten "Rock gegen Rechts"-Konzerte ist der Verein WeConnect – ein Zusammenschluss von Trierer Musikern mit dem erklärten Ziel, eine Lobby für Künstler zu schaffen und den Zusammenhalt in der Szene zu stärken. Dabei geht es dem 2015 gegründeten Verein nicht nur darum, Kreativen eine möglichst breite Öffentlichkeit zu verschaffen. WeConnect leistet auch politische Präventionsarbeit und engagiert sich für ein friedliches Miteinander. Neben der Förderung von Kultur und Subkultur widmet man sich sozialen Aufgaben wie der Förderung von Jugendarbeit und der Schaffung von Begegnungsstätten, um mithilfe von Kunst und Musik Integration und Flüchtlingshilfe zu leisten.

Auf Gagen verzichtet

Am 5. Mai möchte WeConnect nun erstmals die Mitte der Trierer Gesellschaft in der Tufa zusammenbringen, um, wie es in einer Presseerklärung heißt, "Fakten gegen ein wachsendes rechtsradikales Spektrum zu schaffen". So verstehen die Organisatoren von "Trier rockt gegen Rechts" die Veranstaltung als direkte Antwort auf die Bürgerwehrinitiative "Trier hilft sich", die sich nach den Silvestervorfällen in Köln bei Facebook gegründet hatte. "In Zeiten, in denen brennende Asylunterkünfte und Hitlergrüße leider wieder zum Alltag gehören und das Überschreiten politischer Grenzen fast schon schick geworden ist", so der Verein, "ist die Notwendigkeit derartiger Events präsenter denn je."

Infostände und Musik

Nachmittags präsentieren sich Organisationen wie die AG Frieden und Buntes Trier mit Infoständen und sorgen mit verschiedenen Aktionen für Unterhaltung. Gegen Abend geben sich dann 20 regionale und überregionale Bands und Künstler unterschiedlichster Genres im großen und kleinen Saal die Klinke in die Hand. Mit dabei sind Gruppen wie Love A, Vandermeer, Herr Berlin, Fred Barreto Group, Ganjamba, Steilflug, Foodcoma und My Own Ghost, die alle freiwillig auf Gagen verzichten. "Wir mussten niemanden lange bitten; die meisten waren so überzeugt von der Idee, dass sie sich sogar eigeninitiativ bei uns gemeldet haben", verrät ein Vereinssprecher. Als Schirmherr des Events konnte Oberbürgermeister Wolfram Leibe gewonnen werden, der an diesem Tag ebenfalls vor Ort sein und um 20 Uhr eine Ansprache halten wird.

Musik verbindet

Mit dem Erlös der Veranstaltung wollen die Organisatoren soziale Projekte unterstützen, darunter eine Initiative für die Betreuung von Flüchtlingen in Wittlich und ein öffentlicher Musikraum im Trierer Exhaus. "Musik verbindet Menschen unabhängig von Religion, Kultur, Herkunft oder Geschlecht", ist man sich bei WeConnect sicher. "Sie ist vielleicht nicht die Patentlösung für alle Probleme, aber sicher ein Ansatz, zusammenzufinden." Einlass ist ab 15 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. DW


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