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Stuttgarter Kickers schlagen eiskalt zurück: 4:1 in Trier

Einen herben Rückschlag musste die Trierer Eintracht im letzten Heimspiel der Hinrunde in der Fußball-Regionalliga Südwest hinnehmen: Am Dienstag Nachmittag unterlag die Mannschaft von Trainer Oscar Corrochano in einer von Sport1 live übertragenen Partie den Stuttgarter Kickers mit 1:4 (0:1) und bleibt im tiefen Tabellenkeller stecken. Dabei hatte sich der SVE in einer temporeichen Partie nach schleppendem Start gut in die Partie hinein gekämpft, verdient ausgeglichen, dann aber fast im Gegenzug das 1:2 kassiert. „Danach“, meinte Kickers-Interimstrainer Dieter Märkle in seiner Analyse, „war der Wille der Trierer gebrochen“. Sein Team fuhr den ersten Dreier nach der Trennung von Alfred Kaminski am Ende souverän nach Hause. Sein Gegenüber Oscar Corrochano bilanzierte: „Wir konnten uns leider für unseren Aufwand nicht belohnen. Hier und da hat auch das Quäntchen Glück gefehlt. Doch wir können nicht lange nach dieser Niederlage rum eiern. Es geht zügig weiter – am Samstag wartet mit Waldhof Mannheim die nächste schwere Aufgabe auf uns.“

Der Drittligaabsteiger aus der Schwabenmetropole wirkte zunächst präsenter und bissiger im Spiel nach vorne und hatte auch die ersten offensiven Momente: Ryan Malone probierte es aus der zweiten Reihe (dritte Minute), ein Pass des Ex-Elversbergers Miro Tunjic auf den ebenfalls sehr agilen Luca Pfeiffer geriet etwas zu lang, sodass Eintracht-Torwart Chris Keilmann den Ball absichern konnte (achte Minute). Aus dem Spiel heraus tat sich das Team mit der Porta auf der Brust bis kurz vor dem Halbzeitpfiff des Unparteiischen Marcel Göpferich (Bad Schönborn) schwer, war zunächst meist ausschließlich nach Standards gefährlich. So in der elften Minute: Nach Freistoß von Danilo Dittrich verlängerte Christian Telch per Kopf, Kickers-Schlussmann Lukas Königshofer tauchte aber erfolgreich ab. Später probierte es Tobias Henneböle nach einer Ecke von Patrick Lienhard per Kopf (29.).

Stuttgarter Pressing macht es SVE zunächst schwer

Dazwischen lag die Führung der "Blauen" vom Neckar: Pfeiffer konnte sich gegen Florian Riedel durchsetzen, gab klug ab zu Tunjic, der cool abschloss (17.). Erst wenige Minuten vor der Pause wurde die Corrochano-Elf zwingender, fand Mittel gegen das Stuttgarter Pressing. Nach Flanke von Christoph Anton köpfte Sebastian Szimayer drüber (41.), wenig später klärte der Stuttgarter Maurizio Scioscia vor dem einschussbereiten Anton (42.). Diese gelungenen Aktionen gaben der Eintracht für den zweiten Durchgang die Gewissheit, dass auch die Kickers (gut) zu knacken sein könnten. Anfangs des zweiten Durchgangs hatten die Gastgeber aber noch zwei bange Momente zu überstehen. Nach einem gelungenen Spielzug setzte Yannick Thermann die Kugel um Haaresbreite am linken Torpfosten vorbei (48.), dann vergab Sebastian Mannström aus zentraler Position und ziemlich freistehend die riesengroße Chance, indem er nur die Latte des Trierer Gehäuses traf (49.). Anschließend drehte der SVE auf. Bereits in der 55. Minute wäre beinahe der Ausgleich fällig gewesen, nachdem Lienhard aus spitzen Winkel nur den Innenpfosten getroffen hatte und Anton im Nachsetzen knapp gescheitert war. Der Trierer Druck wurde in der 63. Minute belohnt. Eine sehenswerte Kombination über Szimayer und Kevin Heinz verwertete Muhamed Alawie am langen Pfosten lauernd zum 1:1. Mitten in die Freude über den erkämpften und auch verdienten Gleichstand fiel die erneute Führung der Kickers. Mit einem abgefälschten Schuss traf Mannström von der Strafraumkante aus zum 1:2 (65.).

Gäste setzen Doppelschlag drauf

Ein erneutes Comeback der Eintracht gab es nicht; der Widerstand war nachhaltig gebrochen. Nach Zuspiel von Tunjic vollendete Pfeiffer zum 1:3 (78.). Dann war es Lukas Scepanik, der nach einem Ballgewinn klug in die Gasse auf Tunjic passte, der den 1:4-Endstand besorgte (81.). Die Eintracht-Fans - zuvor durch abfällige Rufe gegen den Fernsehsender Sport1, der ihres Erachtens für Zuschauer unfreundliche Anstoßzeiten sorgt, aufgefallen - bewiesen dann ein feines Gespür. Sie stimmten die Vereinshymne ("Mir senn daobei...") an und zeigten, dass sie mit der blau-schwarz-weißen Vorstellung am Allerheiligen-Nachmittag an sich durchaus einverstanden waren. "Wir müssen das Positive aus dieser Partie ziehen, schließlich sind wir ähnlich wie zuvor beim 2:3 in Hoffenheim wieder richtig gut zurück gekommen. Am Ende haben zwei Konter für eine viel zu hohe Niederlage gesorgt. Jetzt müssen wir uns auch in den nächsten, schweren Spielen in Mannheim und Elversberg wieder voll reinhauen", sagte Abwehrmann Kevin Heinz. Sein Coach meinte abschließend: "Es waren oft Kleinigkeiten, wie der abgefälschte Schuss zum 1:2, die das Spiel entschieden haben. Stuttgart war heute physisch stark, da konnten wir nicht mithalten. Wir befinden uns in einer schwierigen Situation. Der Abstiegskampf geht bis zum Schluss..."AA

Statistik

Eintracht Trier: Keilmann – Riedel, Henneböle (70. Blum), Schneider, Heinz – Telch – Szimayer, Lienhard, Dittrich (70. Gladrow), Anton – Alawie Stuttgarter Kickers: Königshofer – Scioscia, Kaffenberger, Schulz, Scepanik – Malone (86. Sene), Abruscia (90. Tedesco), Thermann, Pfeiffer – Mannström (82. Völkl) – Tunjic Tore: 0:1 (17.) Tunjic, 1:1 (63.) Alawie, 1:2 (65.) Mannström, 1:3 (78.) Pfeiffer, 1:4 (81.) Tunjic Schiedsrichter: Marcel Göpferich aus Bad Schönborn Zuschauer: 2235


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