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Theatergruppe zeigt "Dat kost Geld, un Geld ha’ma keins"

Die Theatergruppe des Theater- und Karnevalsverein "Blau-Weiß" Ehrang hat nun ihr neustes Stück "Dat kost Geld, un Geld ha’ma keins" in der Henry-Zingen-Halle aufgeführt. Regie führte Gertrud Haas.

Der Schwank "Dat kost Geld, un Geld ha’ma keins" (Originalfassung von Bernd Gombold) zeigte drei Stunden lang, mit wie viel Spielfreude die insgesamt elf Darsteller einen gelungenen Angriff auf die Lachmuskeln ihres Publikums starteten und für Begeisterung sorgten. Auch dieses Jahr zeigte die Gruppe erneut, dass sie sich auf der Bühne wie zu Hause fühlen. Die amüsante und zugleich turbulente Geschichte war wie geschaffen für die Ehranger Truppe. Wie in den vergangenen Jahren waren einige Stellen mit Lokalkolorit gespickt und manche Darsteller verpassten ihren Figuren mit "Ehriker Platt" den richtigen Charme. Wenn es Ohrfeigen hagelte, waren die genauso lebensecht einstudiert wie manche Raufszenen.

Sohn soll zu "echtem" Mann werden

Das Bühnenspiel beginnt nach dem nächtlichen Wettpflügen zwei benachbarter Bauern, die dabei auch ordentlich "getankt" haben. In der Rolle des energischen Hanni bot Johannes Trossowski eine reife Leistung. Mit seiner gutmütigen Frau Martha, dargestellt von Inge Klaes, beschließt er, dass ihr einfältiger und arbeitsscheuer Sohn Michel, der zu nichts zu gebrauchen ist, in der Stadt zu einem echten Mann werden soll. In einer eher kleinen Rolle als Michel stellte Matthias Haas sein schauspielerisches Talent genauso unter Beweis wie Christoph Reh, der den geldgierigen und verschlagenen Viehhändler Jupp genial in Szene setzte. Geradezu brillant personifizierte Marion Thurn die abergläubische Oma Lisbeth. In gebückter Haltung zeterte sie während des kompletten Stücks und sorgt mit ihrer Schwerhörigkeit ständig für Verwirrungen, die in einem angeblichen Mord auf dem Bauernhof gipfeln.

Falsche Fährte

In ihrer Naivität glaubt auch die Magd Leni, die von Svenja Braun erfrischend gespielt wurde, an ein solches Unglück. Sie ist die Ziehtochter auf dem Nachbarbauernhof, auf dem die geizige Rosa, alias Martha Lamm, das Regiment führt und immer wieder beteuert: "Dat kost Geld, un Geld ha’ma keins." Mit ihrem Mann Theis, den Thomas Thiel gab, versucht sie die Million, die Michel mittlerweile im Lotto gewonnen hat, an sich zu bringen. Ihnen gelingt es zwar, den Lotterieinspektor Theo Reichmacher, eine Paraderolle für Kurt Thonet, sturzbetrunken zu machen. Aber niemand hat mit dem übereifrigen Dorfpolizisten, der von Stephan Melchior charakterisiert wird, gerechnet. Denn der verhaftet Hanni und Martha und verfolgt zunächst eine vollkommen falsche Fährte auf der Suche nach dem verschollenen Millionär.

Positives Ende

Der Totgeglaubte taucht in Begleitung der aufreizenden Lolita - inszeniert von Maike Braun - wieder auf, einer zwielichtigen Person aus dem Rotlicht-Milieu, die es nur auf Michels Moos oder Heu abgesehen hat. Am Ende löst sich, wie bei jedem guten Lustspiel, alles zum positiven Ende auf. Michel wird Millionär und bekommt seine Leni. Dass der Michel ein Glückspilz ist, hatte die Oma ja immer geahnt. Für Kurzentschlossene sind noch letzte Tickets bei der Tankstelle Roth (Servaisstraße 1) in Ehrang erhältlich. Weitere Termine und Infos zum Theater-und Karnevalsverein gibt es hier und bei Facebook. Foto: FF


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