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Trierer Weihnachtsmarkt kommt - aber etwas anders

Die gute Nachricht: Trotz Corona-Pandemie wird auch in diesem Jahr in Trier ein Weihnachtsmarkt stattfinden. Noch eine gute Nachricht: Trotz Hygieneauflagen werden sich die Besucher nur ein ganz wenig umgewöhnen müssen. Neben Domfreihof und Hauptmarkt werden auch erstmals Buden auf dem Viehmarkt aufgestellt. Obwohl es in abgesperrten Gastro-Zonen Speisen und Getränke geben wird, erteilte Kultur- und Ordnungsdezernent Thomas Schmitt Benefiz-Glühweinständen außerhalb des Marktgeländes eine Absage.

Schon länger habe sie Anfragen erhalten, ob und wie der Trierer Weihnachtsmarkt stattfinden könne, berichtet Angela Bruch von der Arbeitsgemeinschaft Trierer Weihnachtsmarkt (ARGE). Zusammen mit der Stadtverwaltung hat man sich nun auf ein für alle Seiten tragbares Konzept geeinigt, das die Ausweitung des Marktes auf den Viehmarkt vorsieht und abgetrennte Gastro-Bereiche kennt. "Wenn sie nur was essen wollen, dann empfehle ich ihnen, gehen sie am besten gleich zum Viehmarkt", sagte Bruch. Buden mit Glühwein und Bratwürsten wird es in diesem Jahr nur in kleinem Umfang auf dem Domfreihof und in größerem Umfang auf dem Viehmarktplatz geben. Der Zutritt zu diesen Bereichen wird quasi wie ein Restaurantbesuch gehandhabt, inklusive Kontakterfassung und Mund-Nasenschutz, der an den aufgestellten Stehtischen jedoch abgenommen werden kann.

1000 Besucher gleichzeitig

Sowohl auf dem Viehmarktplatz als auch auf dem Hauptmarkt und Domfreihof findet der Weihnachtsmarkt als Platz im Platz statt (siehe Fotos). Die Abstände außen herum werden so dimensioniert sein, dass Fußgänger, die lediglich ihre üblichen Einkäufen erledigen möchten, ausreichend Abstand zueinander halten können. Wo sich in coronafreier Zeit allein an einem Wochenende mehrere tausend Besucher durch den Budenzauber drängeln, wird es 2020 etwas gemächlicher: Insgesamt 1000 Personen werden sich nach Schätzung des Ordnungsamts in allen drei Marktzonen gleichzeitig aufhalten können, wobei die Buden nur in Richtung Innenraum verkaufen können und die Besucher mit Hilfe von Bodenmarkierungen geführt werden. In den Gastro-Bereichen auf dem Domfreihof sind lediglich 50 bis 60 Gäste, auf dem Viehmarkt circa 300 zugelassen. Nicht nur bei der Besucherzahl musste reduziert werden, auch auf Seiten der Beschicker haben sich die Werte verändert. Zehn Absagen habe die ARGE bereits erhalten, weitere seien laut Angela Bruch nicht ausgeschlossen. Auch das beliebte Badische Backhäusle, das seinen Stammplatz auf dem Domfreihof hatte, ist davon betroffen. Außerdem wird es einen Glühwein- und Bratwurststand weniger geben. "Ich hoffe, dass wir dennoch kostendeckend arbeiten können", sagte Bruch. Dabei könne der Veranstalter laut Dezernent Schmitt auch auf die Unterstützung der Stadt Trier bauen, die seit Wiedereröffnung der Gastronomie keine Gebühren für die Außenstellplätze erhebt und ähnlich auch mit der ARGE verfahren wolle.

Lieber konzentriert, statt verteilt

Die Idee, den Weihnachtsmarkt auf die Straßen und Gassen der Altstadt auszudehnen, sei nicht praktikabel gewesen, sagte Schmitt auf Nachfrage. Neben der Corona-Vorsorge müssen Großveranstaltungen auch gegen terroristische Angriffe geschützt werden, was bei einer flächenmäßigen Ausbreitung mit vielen Zufahrtsmöglichkeiten schwierig ist. Außerdem fällt der Kornmarkt aus, da dort aller Voraussicht nach erneut die beliebte Eisbahn aufgebaut wird. "Wo ist es noch sicher und wo fängt es an, ein Krampf zu werden", sagte so auch Schmitt und unterstrich damit, dass neben aller Sicherheit ein Besuch auch Spaß machen soll. Nicht genehmigt werden sollen indes private Benefiz-Glühweinstände außerhalb der als Weihnachtsmarkt abgesperrten Bereiche. Hier hat die Stadt vor allem die Befürchtung, dass die Abstände nicht konsequent eingehalten werden. Start für den 41. Trierer Weihnachtsmarkt ist Freitag, 20. November. Geöffnet ist er unter der Woche bis 20.30 Uhr, freitags und samstags bis 21.30 Uhr. (JK)


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