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Universität Trier bringt Studierende in Bewegung

Schon vor der Corona-Pandemie verbrachten die Studierenden der Universität Trier zu viel Zeit im Sitzen und integrierten zu wenig Sport in ihren Alltag. Das ergab 2018 die Studie „Uni in Bewegung“, die die Sportabteilung der Universität Trier gemeinsam mit dem Soziologen Prof. Dr. Rüdiger Jacob durchgeführt hatte. Die Corona-Zeit schränkt nun zusätzlich die Möglichkeiten zur Bewegung ein. Mit dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) und der Techniker Krankenkasse (TK) hat deswegen der Trierer uniSPORT, basierend auf ihren Studienergebnissen, ein neues Bewegungsförderprogramm entwickelt. Das unterstützt auch die Nikolaus-Koch-Stiftung.
Der uniSPORT der Universität Trier hat sich ein Filmstudio in der Sporthalle eingerichtet, aus dem Liveworkouts für das neue Bewegungsförderprogramm BEST live gestreamt oder auch aufgenommen werden. Foto: Uni Trier

Der uniSPORT der Universität Trier hat sich ein Filmstudio in der Sporthalle eingerichtet, aus dem Liveworkouts für das neue Bewegungsförderprogramm BEST live gestreamt oder auch aufgenommen werden. Foto: Uni Trier

Deutschlandweit haben der adh und die TK über 50 Einzelinitiativen im Programm „Studiert bewegen – Studieren bewegt 2.0“ gestartet, um Studierenden neue Angebote ergänzend zum Hochschulsport anzubieten. An einer Hochschule gehen Studierende mit Hunden Gassi, an einer anderen wird ein Bewegungspfad gestaltet. Das Trierer Sportförderprogramm „BEST – Besser Studieren mit Sport“ ist unter den Initiativen einzigartig, denn die Studierenden werden dabei wissenschaftlich begleitet, wenn sie das möchten. Teilnehmenden des Programms werden dafür in verschiedene Gruppen eingeteilt. Einige Studierende bekommen einen Fitnesstracker in Form einer Uhr ausgehändigt, die das Team des Soziologen Rüdiger Jacob auswertet. So können Studierende ihre sportlichen Aktivitäten selbst festhalten und der uniSPORT sowie die Forschenden sehen, ob das neue Bewegungsangebot auch zum gewünschten Effekt führt. Ziel des Bewegungsförderprogamm BEST ist es, nicht nur den Studierenden Sportangebote zu machen, sondern die Studierenden an die Hand zu nehmen und ihnen zu zeigen, wie sie Bewegung in ihren Lebensalltag integrieren können. Das sieht der Leiter des Projekts und stellvertretende Leiter des Hochschulsports an der Universität Trier auch als neue Aufgabe des uniSPORTs. Eine bessere körperliche Fitness könne sich auch positiv auf die Studienleistung der Programmteilnehmenden auswirken. Dabei liege der Ursprung der schlechten körperlichen Verfasstheit schon vor der Studienzeit, erklärt der promovierte Sportlehrer Christoph Heib: „Wir haben das Projekt gestartet, weil wir in unserer Studie ermittelt haben, dass viele Studierende bereits unbewegt an die Uni kommen und im Studienverlauf weiter körperlich abbauen. Wir sind in Sorge darüber, dass das für die jungen Menschen und ihre Gesundheit langfristige Folgen, wie Fehlhaltungen oder Diabetes, haben könnte.“ Nach den Forschungsergebnissen der Soziologie und der Sportabteilung der Universität Trier kommen die Studierenden durchschnittlich auf nur 75 Prozent der für ihr Alter empfohlenen Bewegung. In BEST geht es nicht allein um Sport, sondern Bewegung als solche mit Gleichgesinnten als eigene Alltagsroutine zu erleben. BEST soll die Studierenden zur Bewegung anleiten. Dazu bekommen die Studierenden Trainingseinheiten, persönliche Betreuung und Infomaterialien.

Workouts im Livestream

Zwei Mal in der Woche können sie sich den jeweils dreißigminütige Live-Workouts zuschalten, die auch als Videoaufzeichnung zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich werden Lehrvideos mit Tipps für wichtige Basis-Bewegungen produziert, die jeder Mensch korrekt ausführen sollte. Zur Seite stehen den Programmteilnehmenden eine Sportlehrerin und drei Buddies, studentische Sportpartnerinnen. Die Buddies machen den Studierenden zusätzliche Angebote zum Programm, damit sie leichter mit anderen Kontakte schließen können und motiviert bleiben. In der Corona-Zeit sind das Empfehlungen wie Wanderrouten sowie alternative Indoor- und Outdooraktivitäten. Neben den Trainingseinheiten und der Betreuung profitieren die Studierenden auch von dem eigens erstellten Infomaterialien. Sportwissenschaftlich wird darin unter anderem erklärt, welche Folgen mangelnde Bewegung hat oder auch welche Übungen dagegen helfen. Das Bewegungsförderprogramm BEST ist im Januar 2021 gestartet. Studierende der Universität und der Hochschule Trier können sich jederzeit kostenlos anmelden. Mehr Infos zum Bewegungsförderprogramm BEST https://www.uni-trier.de/index.php?id=75510 (RED)


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