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Es war einmal... das Grutenhäuschen

In den Weinbergen zwischen Igel und Wasserbilligerbrück liegt in schöner Lage mit weitem Blick über die Mosel das Grutenhäuschen – einst römischer Grabtempel, heute Kulisse für Hochzeiten.

Im Tal unterhalb des Grutenhäuschens verlief entlang der Mosel die Römerstraße nach Trier. Nicht weit entfernt wurden Reste einer römischen Villa entdeckt – eventuell wohnten hier die Erbauer des Grabbaus, der wohl im 3./4. Jahrhundert errichtet wurde. Sein Untergeschoss besteht aus einem überwölbten Raum, in dem Steinsärge Platz fanden. Über der Grabkammer bot ein quadratischer Raum Platz für Totengedenken.

Trinkfeste Bewohnerin

Der heutige Name des Grutenhäuschens leitet sich wohl von "Grut" – Grotte – ab. Denn über die Jahrhunderte hatten sich nur das Kellergewölbe des Grabtempelchens und ein Teil der aufstrebenden Mauern erhalten. Die Sage berichtet, hier habe das "Grutenfrauchen" gehaust, dem der Wein aus dem umgebenden Wingert so gut schmeckte, dass es nach und nach seinen ganzen Weinbergsbesitz vertrank.

Heiraten im Grutenhäuschen

Der obere, ebenfalls mit einem Gewölbe abschließende Raum wurde 1962 vom Rheinischen Landesmuseum Trier restauriert. 2001 folgte die Rekonstruktion des Säulenvorbaus – das Tempelchen war wiederauferstanden und ist seither weithin sichtbarer Blickfang im Weinberg.
Von Mai bis Oktober bietet das Standesamt der Verbandsgemeinde Trier-Land Trauungstermine im Grutenhäuschen an. Das Weingut Löwener Mühle schenkt dazu auf Wunsch Weine aus, die rings um das Grutenhäuschen gewachsen sind. CN


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