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Jutta Kruft

Arbeitslosigkeit in der Region steigt an

Daun. Die ersten Arbeitsmarktzahlen im Jahr 2023 spiegeln eine saisonübliche Entwicklung wider.
Der Arbeitsmarktbericht für Januar 2023 liegt vor (Symbolfoto).

Der Arbeitsmarktbericht für Januar 2023 liegt vor (Symbolfoto).

Bild: Agentur für Arbeit

Die Arbeitslosigkeit steigt durch das Auslaufen befristeter Verträge zum Jahreswechsel und die typische Winterarbeitslosigkeit in Außenberufen leicht an. In der Region Trier, die die Stadt Trier und die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und Vulkaneifel umfasst, waren im Januar 11.424 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, 1.034 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote klettert von 3,6 auf 3,9 Prozent. Für Heribert Wilhelmi, Chef der Agentur für Arbeit Trier, kommt dieser Einbruch keineswegs überraschend: "Der Arbeitsmarkt wird jedes Jahr im Januar und Februar von dieser jahreszeittypischen Entwicklung geprägt. Die Winterarbeitslosigkeit ist vor allem darauf zurückzuführen, dass in Branchen wie dem Baugewerbe oder der Gastronomie Tätigkeiten im Freien bei schlechter Witterung nur bedingt oder gar nicht ausgeführt werden können." Ein Blick auf die Statistik bestätigt diese Analyse. Unter den Branchen, aus denen die meisten Neuzugänge in Arbeitslosigkeit kommen, verzeichnet das Gastgewerbe mit 305 die höchste Zahl an Entlassenen, gefolgt vom Handel (176 Neuzugänge in Arbeitslosigkeit), der Zeitarbeit (158), dem verarbeitenden Gewerbe (157) und dem Baugewerbe (133). Gleichzeitig lässt sich feststellen, dass gerade in den beschäftigungsstarken Branchen wie dem verarbeitenden Gewerbe und dem Handel die Fachkräftenachfrage weiterhin hoch ist. Aktuell registriert die Agentur für Arbeit Trier 5.700 unbesetzte Arbeitsstellen. Damit hält sich die Arbeitskräftenachfrage, mit einem leichten Rückgang von 1,2 Prozent, unge-fähr auf dem Niveau des Vorjahres. Die meisten ausgeschriebenen Stellen gibt es im verarbeitenden Gewerbe mit 947 Jobangeboten, im Handel (714 Ausschreibungen) und im Gesundheits- und Sozialwesen (589 Offerten). Die hohe Arbeitskräftenachfrage lässt Wilhelmi dann auch trotz des saisonbedingten Ein-bruchs auf dem Arbeitsmarkt optimistisch in die nächsten Monate blicken. "Wer sich aktu-ll arbeitslos melden muss, hat gute Chancen bald wieder eine neue Beschäftigung zu finden. Seit mehreren Monaten stellen wir fest, dass sich der Arbeitsmarkt von konjunkturellen Entwicklungen abkoppelt. Er zeigt sich gut gewappnet gegen die aktuellen Krisenherde. Der Fachkräftemangel führt dazu, dass Unternehmen weiterhin Personal suchen und halten." Voraussetzung sei allerdings eine gute berufliche Qualifikation, fügt der Arbeitsmarktexperte hinzu und verweist auf die Beratungs- und Qualifizierungsangebote der Agentur für Arbeit Trier für Beschäftigte und Jobsuchende.

Blick in die Region

Der Vulkaneifelkreis verzeichnet einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Von Deze-ber auf Januar stieg die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent. 1.373 Menschen sind aktuell als arbeitslos registriert, 89 mehr als im Dezember, 227 mehr als im Januar 2022. Insbesondere im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenquote mit 0,8 Prozentpunkten spürbar angewachsen. Das liegt vor allem an den Geflüchteten aus der Ukraine, die seit Juni 2022 in den Jobcentern erfasst werden. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ausländer hat sich im Vergleich zum letzten Jahr mehr als verdoppelt. Von den 1.373 Arbeitslosen sind 689 Männer und 684 Frauen, darunter befinden sich 148 Jüngere unter 25 Jahren, 364 Ältere ab 55 Jahren, 329 Langzeitarbeitslose und 428 Aus-länder.

 

 


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