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Johannes Mager

Einbruchserie in der Vulkaneifel beschäftigt die Kripo

Kelberg/Daun/Dockweiler. Im November stahlen unbekannte Täter aus Garagen und Gartenhäusern Diebesgut im Wert von rund 50.000 Euro. Zum Stand der Ermittlungen.

Der Kriminaldauerdienst der Polizeiinspektion Daun hat an den Tatorten auch Spuren der Täter sichern können.

Der Kriminaldauerdienst der Polizeiinspektion Daun hat an den Tatorten auch Spuren der Täter sichern können.

Bild: Polizei-beratung.de

Vor allem auf hochwertige E-Bikes und unmotorisierte Fahrräder haben es die Täter abgesehen. Und die Serie der Einbrüche, die seit November vor allem Kelberg heimsucht, reißt nicht ab. 20 vollendete Taten, in denen vor allem Fahrräder und gelagerte Autoräder gestohlen wurden, zählte die Polizei bis Mitte der Woche zur Serie (Stand bei Redaktionsschluss). Das erklärte Polizeihauptkommissar Sven Lehrke, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Daun, im Gespräch mit dem WochenSpiegel. Hinzu kommen einige versuchte Einbrüche und Diebstähle, bei denen nichts entwendet wurde. »Aufgrund des gleichen Vorgehens rechnen wir der Serie auch Taten in Daun und Dockweiler zu«, sagt Lehrke. Ziel sind fast immer Gartenhäuser und Garagen. »Bislang ist beim Diebesgut ein Schaden von rund 50.000 Euro entstanden. Hinzu kommen etwa 3.500 Euro an Sachschäden«, berichtet er.

Der Fokus der Täter liegt auf Kelberg, wo sie unter anderem im Amselweg, im Lerchenweg, in der Josef-Ockenfels-Straße, in der Regina-Protmann-Straße und vor allem in der Straße »Auf dem Zilles« zuschlugen. In letzterer wurde neben Fahrrädern auch Autoräder, ein Motorrad der Marke Aprillia und hochwertige Stihl-Gartengeräte entwendet. In Dockweiler machten sich die Täter vor allem in der Nacht vom 10. auf den 11. November zu schaffen. Mindestens vier vollendete und versuchte Einbrüche wurden in dieser Nacht verzeichnet. Gleich sechs Fahrräder verschwanden vom 8. auf den 9. November aus einem Schuppen in der Rinderstraße in Daun. Die Identität der Täter ist noch unbekannt. Der Kriminaldauerdienst der Polizeiinspektion Daun, der in der Einbruchserie ermittelt, hat er allerdings daktyloskische Spuren, zum Beispiel Fingerabdrücke, und DNA-Spuren gesichert. Deren Auswertung läuft.

»Fakt ist, dass wir von bandenmäßigen Taten ausgehen. Zu einer Bande gehören laut Strafgesetzbuch mindestens drei Täter. Vermutlich sind es hier aber mehr als drei Täter«, erklärt Lehrke mit Blick auf das Vorgehen der Täter. Die Ermittler gehen davon aus, dass eine Person »Schmiere« steht und zudem das Diebesgut mit einem größeren Fahrzeug abtransportiert wird. Täter stammten bei solchen Tatserien üblicherweise nicht aus dem Umfeld und würden nur für die Taten anreisen, sich dann in ihren gesicherten Bereich zurückziehen, um später für die nächsten Taten wieder anzureisen. Der Polizeihautkommissar rät dazu, Gartenhäuser und Garagen grundsätzlich – und derzeit verstärkt – nicht offenstehen zu lassen und sich abends zu versichern, dass alle Garten-, Garagen- und Haustüren verschlossen sind. »Offenstehende Garagen und Gartenhäuser sind wie eine Einladung», mahnt er.

Lehrke bittet darum, verdächtige Personen und Fahrzeuge mit Kennzeichen der Polizeiinspektion Daun unter Tel. 06592/96260 zu melden. »Lieber einmal zu viel als zu wenig«, sagt er. Denn auch »falsche« Spuren könnten dabei helfen, das Täterprofil schärfen. Rechtliche Konsequenzen bei »falschen Verdächtigungen« müssen Hinweisgeber nicht befürchten. Anders sieht es im Netz aus. Lehrke sagt, dass es völlig in Ordnung sei, sich über die Taten in den Sozialen Medien auszutauschen und darauf hinzuweisen. Keinesfalls aber solle man Namen oder Fotos vermeintlich »Verdächtiger« posten. So geschehen in Kelberg. Dort hatte eine Frau in bester Absicht, die Täter zu fassen, das Foto eines Kelbergers veröffentlicht. Der vermeintliche »Täter« ging zur Polizei und versicherte glaubhaft, nur ein Nachbar zu sein. Gegen die Frau erging eine Anzeige.


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