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Erste Nahverkehrszüge auf der Eifelquerbahn

Eifequerbahnverein weist nach Überführungsfahrt auf guten Zustand der Kyllbrücke bei Pelm hin.
Geht es dem Wunsch vieler Vulkaneifeler nach, würde man künftig öfter Triebwagen auf der Kylltalbrücke sehen – im regulären Betrieb.

Geht es dem Wunsch vieler Vulkaneifeler nach, würde man künftig öfter Triebwagen auf der Kylltalbrücke sehen – im regulären Betrieb.

Bild: Eifelquerbahn e.V.

Gerolstein/Daun. Am vergangenen Wochenende bot sich auf der Eifelquerbahn ein Anblick, den viele Menschen in der Vulkaneifel in Zukunft öfter wünschen. Am Samstag und Sonntag tuckerten jeweils zwei moderne rote Triebwagen der Deutschen Bahn von Gerolstein über Daun nach Kaisersesch und von dort weiter nach Andernach. Die Fahrzeuge waren bei dem Hochwasser am 14. Juli im Gerolsteiner Bahnhof beschädigt worden und dort gestrandet. Nun wurden sie zur Reparatur überführt. Bereits rund eine Woche zuvor waren fünf Wagen des historischen »Rheingold« der AKE-Eisenbahntouristik durch die Vulkan-Eifel-Bahn (VEB) aus Gerolstein ausgefahren und in eine Werkstatt nach Crailsheim gebracht worden. Um die defekten, ungebremsten Triebwagen des Nahverkehrszuges überführen zu können, mussten dem Bergungszug, der von zwei Loks angetrieben wurde, mit zusätzlichen Gewichten beschwerte Bremswagen beigestellt werden. So kam der erste Zug samt Triebwagen am Samstagmorgen beim Start in Gerolstein auf eine Länge von rund 350 Meter und ein Gewicht von etwa 750 Tonnen.
Der Verein »Eifelquerbahn«, der für eine Reaktivierung der Bahnstrecke kämpft, nutzte die Gelegenheit, um erneut auf den Zustand der Kyllbrücke bei Pelm hinzuweisen. Diese galt nach einem Gutachten vor rund sieben Jahren als nicht mehr befahrbar. Eine neue Begutachtung revidierte diese Aussage vor Kurzem. Seit Jahrzehnten sei kein so langer und schwerer Zug mehr über die Eifelquerbahn gefahren, hieß es seitens des Eifelquerbahnvereins. »Bei der ersten Fahrt war deutlich zu erkennen, dass der Zug Probleme mit der Traktion hatte, wodurch auf die Kyllbrücke noch zusätzliche Kräfte einwirkten«, sagte der stellvertretender Vereinsvorsitzende Valentin Michels. »Im Juli letzten Jahres wurde eine Nutzung der Eifelquerbahn noch aufgrund des angeblich schlechten Streckenzustandes von Vertretern des DB Konzerns ausgeschlossen. Keine sechs Monate später lässt man dann doch besonders schwere Züge über die Strecke fahren. Mit den Bergungsfahrten hat die DB eindrucksvoll gezeigt, dass die Strecke durchaus für mehr genutzt werden kann«, ergänzte der Vereinsvorsitzende Jens Wießner.


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