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Jeck trotz Corona

Ob Haustür-Besuche (mit Abstand) an Weiberdonnerstag, "Überlebenspakete" der Moareulen oder der kürzeste Rosenmontagszug, den Gerolstein wohl je gesehen hat - die Jecken ließen sich den Karneval vom Coronavirus nicht wegnehmen.

Mit dem heutigen Aschermittwoch endet eine ungewöhnliche Karnevalssession. Doch die Jecken im Landkreis Vulkaneifel haben sich kreativ gezeigt, um den Karneval trotz des Coronavirus auf anderen Wegen zu feiern. Sämtliche Veranstaltungen zu denen sich die Jecken sonst jedes Jahr versammeln, fielen aus - so auch das Möhnenfrühstück im Bürgerhaus des Dauner Ortsteils Boverath. Um trotzdem etwas Spaß un' Freud' zu den jecken Wievern zu bringen, haben die beiden Möhnen Maria Brauns und Claudia Lange einen Bollerwagen prall gefüllt und ihm die Fahne der Maubachenten angesteckt, um so alle Frauen zu besuchen, die sonst zum Frühstück gekommen wären und sie mit einem Piccolo zu beglücken - natürlich auf Abstand. So sagten sie an jedem Haus ihr Sprüchlein auf: "Die Weiberfastnacht darf nicht sein - Drum kommen wir auch nirgends rein. Ein Sektchen bringen wir zum Trost und sagen aus der Ferne Prost. Boverather Möhnen Helau!" Einige Vereine kümmerte sich über die jecken Tage besonders um den Nachwuchs. So auch der Karnevalsverein Moareulen aus Gillenfeld. Diana Bauer und Anke Thomas, die in diesem Jahr eigentlich die Leitung der Programmgestaltung des Familienkarnevals übernehmen sollten, riefen die Kinder dazu auf, ihre tollsten Karnevalsideen zu malen, zu basteln oder zu fotografieren. Als Belohnung gab es eine kleine Überraschung für jeden. Zu sehen sind die Werke am Fenster des Florinshof in Gillenfeld. Auch Thomas Schultheis, 1. Vorsitzender der Moareulen, ließ seine Karnevalsfreunde nicht leer ausgehen. Alle, die dem Verein sonst in der Session zur Seite stehen, erhielten ein "Überlebenspaket" mit närrischen Grüßen. Und mit Dieter Nickel und Susanne Rauen haben die Gillenfelder sogar schon ein Prinzenpaar, das die Gillenfelder in der nächsten Session regieren wird - mit Schunkeln, Bützen, Sitzungen und einem tollen Zoch. So ganz ohne Zoch ging es dann auch in Gerolstein nicht. Denn jeck sein kann man auch trotz Pandemie. Einen äußersten kurzen Rosenmontagszug stellten Juppi Wirtz und Rainer Leyendecker auf die Beine. Und damit potenzielle Zuschauer auch bestens im Bilde waren, markierten sie Zuganfang und -ende mit Schildern.


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