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Minimaler Rückgang der Arbeitslosigkeit

Im Juni lag die Arbeitslosenquote im Vulkaneifelkreis bei 4,3 Prozent. 1.451 Menschen sind arbeitslos. Das sind 14 Personen weniger als im Mai.
Die Zentrale der Agentur für Arbeit in Nürnberg. Foto: Agentur für Arbeit

Die Zentrale der Agentur für Arbeit in Nürnberg. Foto: Agentur für Arbeit

Im Juni verzeichnet die Arbeitsmarkt-Statistik im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie einen Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Region Trier. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosigkeit aber im Vergleich zum Juni 2019. Für den Kreis Vulkaneifel bedeutet das, dass Zahl der Arbeitslosen von Mai auf Juni 2020 um 14 Personen auf 1.451 Personen gesunken ist. Das entspricht einem Rückgang um 1 Prozent. Gegenüber dem Juni 2019 lag die Zahl der Arbeitslosen im Juni 2020 um 256 Personen höher. Das entspricht 21,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag - wie bereits im Mai - bei 4,3 Prozent und damit 0,8 Prozentpunkte über der Quote vom Juni 2019. Im Vulkaneifelkreis haben sich im Juni 209 Menschen arbeitslos gemeldet, 220 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Von den 1.451 Arbeitslosen sind 779 Männer und 672 Frauen. Darunter befinden sich 166 Jüngere unter 25 Jahren, 363 Ältere ab 55 Jahren, 224 Ausländer und 397 Langzeitarbeitslose. Im Juni haben sechs Unternehmen im Vulkaneifelkreis Kurzarbeit für 164 Beschäftigte angezeigt. Die Summe seit März liegt somit bei 625 Anzeigen für 5.994 Beschäftigte. Für den gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Trier sieht die Situation wie folgt aus: Die Zahl der Arbeitslosen sank im Juni gegenüber dem Mai um 114 auf 12.653. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell ebenfalls bei 4,3 Prozent und ist damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat. Sie übersteigt jedoch den Wert des Vorjahresmonats um 1,2 Prozentpunkte. Im Juni 2019 betrug die Arbeitslosenquote 3,1 Prozent. Damals waren 9.129 Menschen in der Region arbeitslos. Besonders die Zahl der Personen die direkt aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos wurden, also aktuell ihren Job verloren, sank gegenüber dem Mai 2020 deutlich. Sie ging um 267 auf 1.003 Personen zurück und liegt damit jetzt auf dem üblichen Niveau der Vorjahre. Auch fanden wieder deutlich mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus. 1.052 Arbeitssuchende konnten eine Erwerbstätigkeit aufnehmen, 334 mehr als noch im Vormonat und 114 mehr als im Juni 2019. Die Einstellungen erfolgten unter anderem im Segment der Lebensmittel- und Gastberufe. Im Juni wurden der Agentur für Arbeit zudem mehr neue Arbeitsstellen gemeldet. 748 Angebote gingen ein, 97 mehr als im Vormonat. Vor allem im Gastgewerbe war ein deutliches Plus zu verzeichnen. Hier wurden 48 neue Stellen gemeldet. Vergleichsweise starke Zuwächse bei den Jobofferten gibt es auch im Verarbeitenden Gewerbe mit 91 neuen Stellen, im Handel mit 83 Angeboten und im Baugewerbe mit 64 neuen Stellen. "Die Lockerungen nach dem Corona bedingten Lock-Down zeigen erste Wirkung", sagt Heribert Wilhelmi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Trier. "Eine klare Sprache sprechen die Neueinstellungen und die neuen Jobofferten im Gastgewerbe. Restaurants durften Mitte Mai wieder öffnen und haben sich besonders in den Ferienregionen an der Mosel auf den auflebenden Tourismus an Feiertagswochenenden und zu Beginn der Reisesaison eingestellt". Die Lockerungen wirkten sich auch auf das Verarbeitende Gewerbe aus. Durch den Abbau von Lieferengpässen könnten nun wieder Aufträge bearbeitet werden. Da die meisten Unternehmen schon zu Beginn der Krise entschieden haben, wie viel Personal sie halten und in Kurzarbeit schicken oder freisetzen, geht der Arbeitsmarktexperte unter den aktuell günstigen saisonalen Bedingungen zunächst von einer Stabilisierung des Arbeitsmarktes aus. "Wie stark sich die Entspannung und der Aufwärtstrend fortsetzen können, hängt aber maßgeblich von der Entwicklung des Pandemie-Geschehens ab und davon, wie lang der Atem der Unternehmen in der Kurzarbeit ist", erklärt Heribert Wilhelmi. In jedem Fall rät der Chef der Trierer Arbeitsagentur den Betrieben der Region, die Zeit der Krise und insbesondere der Kurzarbeit für Qualifizierung und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu nutzen. "Denn Fachkräftesicherung ist das Fundament dafür, am Markt bestehen und auf Zukunftskurs gehen zu können. Die Agentur für Arbeit unterstützt Unternehmen dabei mit Beratung und passenden Angeboten." Auf dem Ausbildungsmarkt zeigt sich, dass nach wie vor viele Unternehmen neue Auszubildende einstellen wollen. Die Unternehmen der Region haben der Agentur für Arbeit Trier bis Juni 4.007 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 102 Ausbildungsstellen mehr als im Vormonat, aber 362 weniger als im Juni 2019. Für interessierte Jugendliche stehen davon noch 1.944 freie Ausbildungsplätze zur Verfügung. Die meisten Angebote gibt es im Bereich der Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung, beispielsweise für Berufe der Energietechnik oder des Metallbaus. Auch für Berufe im kaufmännischen Bereich, dem Handel, Vertrieb oder Tourismus gibt es ein großes Ausbildungsangebot. Insgesamt 2.473 Ausbildungsplatzsuchende verzeichnet die Statistik, davon sind noch 984 unversorgt. Die meisten davon interessieren sich, äquivalent zu den angebotenen Ausbildungsstellen, für Produktions- und Fertigungsberufe sowie Berufe in den kaufmännischen Dienstleistungen und dem Handel. Heribert Wilhelmi rät den Ausbildungsinteressierten, Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit Trier aufzunehmen: "Dort können der passende Ausbildungsberuf und die passende Stelle ermittelt werden."


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