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Mutmaßliche »Spione« vor Gericht

Vier Männer müssen sich zurzeit wegen des Vorwurfs, Betriebsgeheimnisse gestohlen zu haben, vor dem Amtsgericht in Trier verantworten.

Dieter D., Fred H. und Peter P. sollen ihren ehemaligen Arbeitgeber akribisch ausgespäht haben, um gemeinsam mit dem Geschäftsmann Nils D. (alle Namen geändert), die Daten zum eigenen Vorteil nutzen. Die drei vermeintlichen »Spione« hüllten sich am ersten Prozesstag in Schweigen. Die Angeklagten sollen bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber sämtliche interne Daten, die Kunden und Betriebsabläufe betreffen, illegal kopiert haben. Die Firma »Martin Networks GmbH« ist ein mittelständiges Unternehmen aus Gillenfeld, welches seinen Kunden Netzwerktechnik und Server zur Verfügung stellt. Das Unternehmen arbeitete dabei auch mit einer Firma aus dem Saarland zusammen, welche vorrangig Software für Textilunternehmen einrichtet. Als plötzlich einige Kunden ihre geschäftlichen Verträge mit »Martin Networks« kündigten, wurde der Firmenchef stutzig. Die Beschuldigten wirkten im Gerichtssaal ausgesprochen ruhig. Auch als die Anklage verlesen wurde, rührte sich niemand. Die drei ehemaligen Mitarbeiter von »Martin Networks« wollten sich vorerst nicht zu den Vorwürfen äußern. Lediglich der 63-jährige Geschäftsmann äußerte sich in Form einer Einlassung. Darin beschreibt er, dass die ehemaligen Mitarbeiter von »Martin Networks« mit ihm ein Treffen in Saarbrücken vereinbarten. Bei dieser Gelegenheit schilderten sie ihm, dass sie unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen bei »Martin Networks« seien und den Betrieb verlassen wollten. Da diese Angestellten auch für die Betreuung seines Unternehmens zuständig waren, fürchtete Nils D. den Verlust seiner Kunden und damit auch um die Zukunft seines Betriebs. Dieter D. hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Businessplan ausgearbeitet um eine Auffanggesellschaft zu gründen, wo die »unzufriedenen« Mitarbeiter arbeiten könnten und die Kundenbetreuung somit fortgesetzt werden könnte. »Es ist Dieter D. damit gelungen, mich vor seinen Karren zu spannen«, so der 63-Jährige. Bei der anschließenden Zeugenvernehmung, wurde als erster und einziger Zeuge an diesem ersten Prozesstag der Geschäftsführer von »Martin Networks« in den Zeugenstand gerufen. Der Zeuge wurde von den Anwälten, regelrecht ins »Kreuzverhör« genommen. Immer wieder unterbrachen sie den Zeugen und stellten seine Aussagen in Frage. Auch Amtsanwalt Gasser kam bei den Verteidigern kaum zu Wort. Am Mittwoch 18. November, wird die Verhandlung fortgesetzt. Bericht folgt!


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