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Johannes Mager

Schneller Abfluss ist das Ziel

Kreis. Hochwasserschäden an der Kyll werden beseitigt.

Mit einem Schreitbagger hat die Firma Peter Richarts Hunderte Kubikmeter Treibgut aus der Kyll und vom Ufer entfernt.

Mit einem Schreitbagger hat die Firma Peter Richarts Hunderte Kubikmeter Treibgut aus der Kyll und vom Ufer entfernt.

Bild: Kreisverwaltung Vulkaneifel

Viele von der Flut betroffene Anwohner hätten unverzüglich Aufräumarbeiten gefordert, damit bei kommenden Hochwassern Schäden am Eigentum vermieden werden, heißt es seitens der Kreisverwaltung. Das Land Rheinland-Pfalz hatte im Herbst 2021 finan-zielle Unterstützung für die Beseitigung von Flutschäden angekündigt und dazu eine Maßnahmenliste angefordert. Die Untere Wasserbehörde beim Landkreis Vulkaneifel hat daraufhin im Oktober das Ingenieurbüro für Wasserbau und Wasserwirtschaft Hömme aus Pölich im Oktober 2021 beauftragt, die Schäden an der Kyll von Stadtkyll bis Densborn auf einer Länge von 76 Kilometern aufzunehmen und abzuschätzen, welche Aufräumarbeiten für das Flussbett und künftige Hochwasser sinnvoll sind. Ein radikales Abholzen von flussnahen Gehölzen sei nicht in Betracht gekommen. Ziel der Arbeiten war es laut Kreisverwaltung, bei künftigen Hochwassern die Auen als Überschwemmungsflächen zu sichern und den schnellen Abfluss des Wassers in den Orten durch die Beseitigung von Hindernissen zu gewährleisten.

Außerdem wurden andere Anlieger und Nutzer der Kyll, wie der Landesbetrieb Mobilität (Straßenbrücken), die Deutsche Bahn (Bahnbrücken) und Energieversorger (Leitungen durch die Kyll) über Schäden an ihren Anlagen informiert. In Absprache mit der Naturschutzbehörde begannen die Arbeiten an der Kyll zwischen Densborn und Oberbettingen im März. Mit einem sogenannten Schreitbagger der Firma Peter Richarts aus Schwarzenborn, der seine vier Räder an einer Art Beine unabhängig voneinander bewegen kann, wurden Hunderte Kubikmeter Treibgut aus der Kyll und dem Uferbereich entfernt. Zusätzlich wurde viel Abfall von Hand eingesammelt. An den Ufern wurden Bäume abgeschnitten, die nicht mehr fest im Untergrund verwurzelt waren. Zwischen Stadtkyll und Oberbettingen war das Lohnunternehmen Krämer aus Lissendorf mit schwerem Gerät im Einsatz. Viele Tonnen Holz, Treibgut und Müll hatten sich besonders im Bereich Gönnersdorf angesammelt. Auch hier ist der freie Durchfluss der Kyll laut Kreisverwaltung wiederhergestellt.

Die Anlieger der Kyll haben die Arbeiten unterstützt und konnten mit Hilfe der Fachfirmen auch Schäden an eigenen Grundstücken beheben, heißt es seitens der Verwaltung. Eine größere Überschwemmungsfläche der Kyll bei Birresborn werde dauerhaft dem Naturschutz übergeben und nicht mehr in den früheren Zustand zurückversetzt. Die Kyll habe dort teilweise ein neues Flussbett geschaffen und die Flächen könnten nur unter unverhältnismäßigem Aufwand wieder für die Landwirtschaft hergerichtet werden. Die mehr als 3.000 Kubikmeter gesammeltes Holz werden geschreddert und dienen als Brennmaterial. Besonderes dankt die Kreisverwaltung der Bürgerinitiative »Sundisch for Kyll«, die in diesem Frühjahr viele Kubikmeter Treibgut, Müll und Holz aus der Kyll und von den Uferflächen im Bereich Lissingen und Gerolstein weggeräumt hat.


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