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Johannes Mager

Zugfahrt soll 45 Minuten schneller werden

Kreis. Die Verbandsversammlung des SPNV-Nord hat beschlossen, wie es auf der Eifelstrecke weitergehen soll.

Noch fahren keine regelmäßigen Züge am Gerolsteiner Bahnhof. Nach in diesem Jahr soll der Verkehr aber wieder teilweise aufgenommen werden.

Noch fahren keine regelmäßigen Züge am Gerolsteiner Bahnhof. Nach in diesem Jahr soll der Verkehr aber wieder teilweise aufgenommen werden.

Bild: Mager (Archiv)

Der Gerolsteiner Bahnhof ist 14 Monate nach der Hochwasserkatastrophe über die Eifelstrecke immer noch von der Außenwelt abgeschnitten. Bis Kyllburg sollen die Züge „circa im Herbst 2022“ wieder rollen. Das teilt der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (SPNV-Nord) mit. Der Abschnitt zwischen Gerolstein und Blankenheim soll Ende 2022 folgen. Wie es auf der Eifelstrecke – und auch auf der Ahrtalbahn – in den kommenden Jahren weitergehen soll, hat die Verbandsversammlung des Zweckverbands am Samstag beratschlagt. Beide Strecken waren bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 massiv beschädigt worden. Im Ahrtal befürworten die Verbandsmitglieder künftig einen durchgehenden 20-Minuten-Takt.

Auf der Eifelstrecke soll das letztliche Ziel, die Reisezeiten zwischen Köln und Trier zu verkürzen, in mehreren Etappen erreicht werden. In einem ersten Schritt ist die Elektrifizierung der Strecke geplant. Damit einhergehend sollen mindestens alle zwei Stunden ein Regionalexpress (RE)-Eifel-Sprinter sowie stündlich eine Regionalbahn zwischen Trier und Köln verkehren. Außerdem sind weitere Verdichter für die Fahrgäste vorgesehen. Laut SPNV-Nord ist die Angebotsgestaltung gerade an der Eifelstrecke ausgesprochen komplex. Nach dem Hochwasser seien viele Gegebenheiten unter einen Hut zu bringen: eine verbesserte Schieneninfrastruktur, die Verbesserung von Kapazitäten wie Zweigleisigkeiten, höhere Strecken-Geschwindigkeiten, verschiedene Finanzierungstöpfe, Bahnsteige, Fahrzeuge und ein aktuell noch laufender Vertrag.

Vor der Flutkatastrophe war die Bahn von Köln über Gerolstein nach Trier 3:04 Stunden unterwegs. Über Koblenz ging es noch sieben Minuten kürzer. In einem ersten Schritt soll die Fahrt über die Eifelstrecke künftig 2:38 Stunden dauern und der RE-Eifel-Sprinter soll im Zwei-Stunden-Takt zwischen Köln und Trier verkehren. Alle zwei Stunden soll der Zug von Trier bis nach Luxemburg weitergeführt werden. Und zwischen Gerolstein und Trier könnten weitere Fahrten geplant werden. Um diese schnellere Fahrzeit zu erreichen, ist die Elektrifizierung der Strecke notwendig. Dies soll 2026/2027 umgesetzt sein. Zusätzlich zu den Mitteln aus dem Wiederaufbaufonds für die Wiederherstellung der Bahnstrecken investieren Bund und Land insgesamt 388 Millionen Euro in die Elektrifizierung von Eifelstrecke und Ahrtalbahn, darunter 80 Millionen Euro Landesmittel.

Die erstmalige Ausrüstung mit einem elektronischen Stellwerk (ESTW) soll im Sommer 2023 erfolgen. Endgültiges Ziel ist es, dass der Zug ab frühestens 2038 im Ein-Stunden-Takt fährt und nur noch nur noch 2:19 Stunden zwischen Köln und Trier unterwegs sein wird. Voraussetzung dafür ist, dass die Strecke außerhalb der Tunnel fast durchgehend zweigleisig ausgebaut wird. Die Finanzierung hierfür ist allerdings noch offen. Zusätzliche Voraussetzung wäre der Ausbau der Infrastruktur im Raum Köln/Hürth. Zwischen Trier und Gerolstein wären laut dem Konzept übrigens sogar bis zu drei Personenzüge pro Stunde möglich. Die deutlichen Verbesserungen des Schienennahverkehrs wünschen sich kommunalen Mitglieder möglichst rasch und setzen auf eine deutlich verbesserte Finanzierung des Bundes im Regionalisierungsgesetz.


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