Seitenlogo
Stefanie Baumann

24.300 Kilometer mit dem Rad

24.300 Kilometer! Das ist die Strecke, die Eddy Linden im Jahr 2021 mit seinem Fahrrad zurücklegte. Über 2.000 Kilometer jeden Monat, täglich zur Arbeit, Plein-Wittlich-retour, bei Wind und Wetter, darüber hinaus in seiner Freizeit. Die unglaubliche Bilanz: 17.000 Euro für den guten Zweck.
Grund zur Freude (v.l.): Eddy Linden, Stephan von St. Vith, Thomas Thieltges, Horst Hower (alle Benefizradler) und Frank Zwanziger (Lotto-Stiftung).

Grund zur Freude (v.l.): Eddy Linden, Stephan von St. Vith, Thomas Thieltges, Horst Hower (alle Benefizradler) und Frank Zwanziger (Lotto-Stiftung).

Bild: Stephanie Baumann

"Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann will ich das Ziel erreichen. Und dafür stehe ich dann nachts auch um halb drei auf." Einmal habe er frühmorgens einem Streuauto aus dem Straßengraben geholfen als es zu glatt gewesen sei, den Radweg zu benutzen und Linden kurzerhand die Grünewald-Strecke nach Wittlich nahm.
"Überragende Summe"
Der 61-Jährige schmunzelt ein bisschen, wird aber gleich wieder bescheiden. "Unglaublich viele Menschen haben mich bei meiner Spendentour motiviert und unterstützt, einfach toll!" Darunter seine Radfreunde, Sponsoren, großzügige Spender, Vereine, Gleichgesinnte. Auch selbst legte Eddy Linden noch etwas drauf. Für jeden gefahrenen Radkilometer 0,05 Euro - macht summa summarum 17.000 Euro. Gemeinsam mit Stephan von St. Vith, Thomas Thieltges und Horst Hower vom Verein "Benefizradler" übergab der Pleiner den Spendenscheck vor Kurzem an die Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz. Geschäftsführer Frank Zwanziger konnte es kaum fassen. "Das ist eine überragende Summe und ich glaube, auch die höchste Einzelspende, die wir jemals erhalten haben." Bereits seit vielen Jahren verbindet die Lotto-Stiftung und den Verein "Benefizradler" konstruktives Networking und engagierte Zusammenarbeit. Auch deshalb wird das Geld für ausgewählte Projekte wieder in die Region zurückfließen. 10.000 Euro sollen Flutopfern zugutekommen, 7.000 Euro gehen an die Lotto-Initiative "Kinder im Glück". Frank Zwanziger: "Die einen strampeln in die Pedale, wir stellen Spendendosen auf. Was uns verbindet, ist, dass wir den Kindern ein bisschen Glück bringen wollen, die in letzter Zeit nicht so viel davon hatten." Seit 2008 sammeln Lotto Rheinland-Pfalz und die Lotto-Stiftung jedes Jahr für Kinder, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. So wurden seitdem unter anderem für die Kinderschutzdienste, Kinder in Frauenhäusern, Kinder mit Handicap und auch Flüchtlingskinder über zwei Millionen Euro in unzähligen Projekten eingesetzt. Homeschooling, kein Treffen mit Freunden, das schmalere Budget vieler Eltern in Kurzarbeit: Gerade im schwierigen Corona-Jahr 2021 seien viele Kinderwünsche unerfüllt geblieben, sagt Zwanziger. "Schon mit kleinen Beträgen können wir hier oft unbürokratisch helfen." Zusätzlich hat die Stiftung im vergangenen Jahr eine Spendensammelaktion für vom Hochwasser betroffene Kinder und Jugendliche in Rheinland-Pfalz gestartet. Unterstützt werden auch Vereine, die sich ehrenamtlich für Kinder in Not oder Krankheit einsetzen sowie soziokulturelle Projekte. "Viele kleine Vereine leisten engagierte Integrations- oder Jugendarbeit und stellen schöne Veranstaltungen auf die Beine. Sie können sich immer an uns wenden", ergänzt Zwanziger.
Neue Pläne 2022
Apropos "auf die Beine stellen": Schon bei der Spendenübergabe schmiedet die gut gelaunte Herrenriege neue Kooperationen für 2022: Die große Radtour der Benefizradler im Juli nach Bamberg und das Jubiläum des FSV Plein stehen an. In beiden Vereinen ist Eddy Linden Vorsitzender und längst wieder im Planungsmodus: "Wir wollen eine Wanderung und eine Radtour für die gute Sache organisieren." Sich für andere einzusetzen, Menschen zusammen zu bringen und fast Unmögliches möglich zu machen ist seit Jahrzehnten das Credo des Pleiners. 2021 erhielt er dafür die Landesverdienstmedaille. Sein Motto: "Es ist nicht genug, es zu wissen, man muss es auch anwenden; es ist nicht genug, es zu wollen, man muss es auch tun ." Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
 


Meistgelesen