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Stephanie Baumann

Hochmoselübergang: 81 Millionen teurer, zwei Jahre später

Infrastruktur-Staatssekretär Georg Kern überbrachte die Botschaft bei einer Besichtigung der Baustelle: Der Zeitplan beim Bau des Hochmoselübergangs verschiebt sich um zwei Jahre. Zudem soll die Mammutbrücke mit ca. 456 Millionen Euro jetzt 81 Millionen Euro teurer werden als geplant.

Übernehmen soll die aufgrund einer "stabileren Bauweise" höheren Kosten jetzt der Bund, das Bundesverkehrsministerium habe bereits zugestimmt. Alleine 40 Millionen Euro sollen nach einer Information des Landesbetriebs Mobilität (LBM)  ausgegeben werden, um den Stahlüberbau der Brücke stabiler zu machen, als ursprünglich geplant. Weitere Millionen fließen u.a. in Baumaterial, Entwässerungsanlagen, Löhne. . . Kostenspieliges Verlustgeschäft? Die Bürgerinitiative gegen den Hochmoselübergang "Pro Mosel" sieht sich nach der neuerlichen Hiobsbotschaft in ihrer jahrelangen Kritik am Projekt bestätigt: "Gegenüber den ursprünglich geplanten 330 Mio Euro haben sich die Kosten nun bereits vier Jahre vor dem geplanten Bauzeitende um 38 Prozent erhöht", sagt BI-Sprecher Georg Laska. "Der Nutzen-Kosten-Faktor, der zum Zeitpunkt des Baubeginns noch mit 3,4 gehandelt und zwischenzeitlich auf 1,8 korrigiert wurde, fällt nun rein rechnerisch auf einen Wert von 1,3. Damit ist schon jetzt absehbar, dass die Schwelle von 1,0 im Verlauf der Bauzeit unterschritten wird und sich das Projekt als kostspieliges Verlustgeschäft erweisen wird."  "Die großen Probleme kommen erst" Wenig überzeugend sei die offizielle Begründung, die die Ursache für den ungewöhnlich hohen Kosten-Nachschlag in aufgeweichten Böden und den allgemeinen Preissteigerungen im Baugewerbe sieht, so die Bürgerinitiative. Die Brückengegner sehen den Hauptgrund in Stabilitätsproblemen, die bereits zu mehreren Bauverzögerungen geführt hätten und bis heute noch nicht alle gelöst seien. So fehle für vier der zehn Pfeiler der endgültige Stabilitätsnachweis. Laska: "Die ganz großen Probleme stehen noch bevor, der Pfeilerbau am Ürziger Rutschhang, welcher nach Meinung vieler Fachleute nie ausreichend erkundet wurde, stellt nicht nur ein finanzielles Risiko dar, sondern könnte am Ende sogar die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gefährden. Aus gutem Grund haben die Baumaßnahmen für die drei Pfeiler dort noch nicht begonnen. Der Unterste soll mit einer Höhe von 160 Metern aus dem instabilen Untergrund ragen. . ." Die BI fordert, die Bauwürdigkeit des Hochmoselübergangs unverzüglich zu überprüfen: ". . . bevor weitere Millionen im Boden versenkt werden!" Foto: Archiv


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