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Wieder keine Weihnachtsmärkte?

Die Corona-Zahlen steigen auch im Kreis Bernkastel-Wittlich wieder. Die Städte müssen jetzt entscheiden, ob Karnevals- und Weinachtsmärkte unter den aktuellen Auflagen stattfinden können.
Viele Menschen hatten gehofft,  dass 2021 wieder wie gewohnt Karnevals- und Weihnachtsevents stattfinden werden. Aber jetzt müssen die Verantwortlichen klären, was möglich ist. Foto: Ketz

Viele Menschen hatten gehofft, dass 2021 wieder wie gewohnt Karnevals- und Weihnachtsevents stattfinden werden. Aber jetzt müssen die Verantwortlichen klären, was möglich ist. Foto: Ketz

Glühwein, ausgelassene Stimmung und jede Menge Süßigkeiten: das gehört bei einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt einfach dazu. Die meisten Menschen werden im Moment wohl noch überhaupt nicht in Weihnachtsstimmung sein und regen sich vielleicht sogar darüber auf, dass bereits Anfang September, die ersten Läden ihr Weihnachtsgebäck in die Regale räumen. Doch wo der Bürger sich erst Gedanken um das Fest machen muss, wenn er die Geschenke besorgt, sind Veranstalter bereits in der Planungsphase für ihre Events.

Infektionszahlen sorgen für neue Regeln

Doch auch im zweiten Corona-Jahr ist das alles andere als einfach. Im letzten Jahr sind zahlreiche Märkte ausgefallen oder wurden auf einer großen Fläche verteilt. Schuld daran waren die hohen Infektionszahlen. In diesem Jahr hatte man gehofft, dass der Spuk endlich vorbei wäre und große Festivals wie das Weinfest der Mittelmosel, der Start in die Karnevals-Saison oder aber eben auch Weihnachten wie früher stattfinden werden. Doch seit kurzem steigen die Zahlen der an Erkrankten wieder – insbesondere die Delta-Variante ist auf dem Vormarsch.
Im Land Bernkastel-Wittlich liegt die 7-Tage-Inzidenz bei fast 70 mit über 100 Erkrankten. Dementsprechend werden auch Schutzmaßnahmen wieder verschärft. Seit dem 23. August gilt in Rheinland-Pfalz eine neue Corona-Verordnung. Wichtigstes Instrument zur Eindämmung des Virus ist die 3-G-Regel. Das heißt: Nur wer geimpft, von Covid-19 genesen oder negativ getestet ist, bekommt in bestimmten Innenbereichen Zutritt. Diese Regelung tritt in Kraft, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinander folgenden Werktagen die 35 überschreitet. Die aktuellen Maßnahmen gelten erst einmal bis zum 11. September. Auch über eine 2-G-Regel - also nur Zutritt für Geimpfte und Genesene, wird diskutiert.
Wie steht es unter diesen Umständen also um die kommenden Feste? Das Weinfest der Mittelmosel wurde in viele kleine Feste umgewandelt. Entlang der Mosel gibt es aktuell u.a. Wanderungen in den Weinbergen oder Stände, an denen in kleine Gruppen Wein probiert werden können (wir berichteten).
Bei dem Weihnachtsmarkt, der normalweise an einem Ort konzentriert stattfindet, ist die Planung etwas schwieriger:
»Aktuell ist der Werbekreis des Einzelhandels und Handwerks der Stadt Bernkastel-Kues, der den Weihnachtsmarkt veranstaltet, noch in der Planung, ob er wie überhaupt wie gewohnt stattfinden kann«, sagt Bianca Waters von der Entwicklungsagentur Bernkastel-Kues. Auch für den Start in die Karnevalssaison mit dem traditionellen Nachtumzug gäbe es noch kein grünes Licht, erklärt sie.
In Traben-Trarbach laufen die Gespräche ebenfalls auf Hochtouren: »Der Stadtrat wird in einigen Tagen auf einer Sitzung entscheiden, ob der Weihnachtsmarkt wie geplant stattfinden kann«, sagt Mai Mäuser von der Tourist-Info. Geplant ist eigentlich eine Öffnung ab dem 19. November. Ob es bei einem Ausfall ein Alternativprogramm gibt, werde, so Mäuser, zur Diskussion stehen, wenn man sich bei der Stadt gegen die geplante Öffnung entscheide.
Im letzten Jahr hatte man bereits im August bekanntgegeben, dass der Markt ausfallen müsse. Zum Trost gab mit dem »Winter-Wein-Zauber zumindest ein Alternativprogramm.

»Fatal für den Einzelhandel«

Sollten beide Städte aber in den kommenden Tagen entscheiden, dass auch in diesem Jahr keine traditionellen Märkte stattfinden können, wäre das »fatal für den Einzelhandel. Denn die Weihnachtsmärkte ziehen immer viele Gäste an, die dann in diesem Jahr schon wieder fehlen«, sagt Bianca Waters. Auch für die Einheimischen wäre ein erneuter Ausfall der beliebten Weihnachtsmärkte wohl eine große Enttäuschung. (ju)


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