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Salmrohr fährt hohen und zugleich glücklichen Sieg ein

Nach zuvor zwei Niederlage in Folge und dem Abrutschen ins Mittelfeld der Tabelle konnte Rheinland-Pfalz/Saar-Oberligist FSV Salmrohr am Mittwoch wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Das 4:1 gegen den spielerisch sogar besseren Aufsteiger Rot-Weiß Koblenz ist aber auch nach Ansicht von Trainer Paul Linz zumindest „um zwei Tore zu hoch“ ausgefallen.

„Sorry , Coach!“ Salmrohrs Mittelfeldspieler Patrick Herres blieb nichts anderes übrig, als sich beim Handshake nach dem Oberligaspiel seines FSV gegen Rot-Weiß Koblenz bei Fatih Cift zu entschuldigen. Die Hausherren hatten das Glück arg strapaziert, waren gerade  von Beginn der zweiten Halbzeit  an für eine knappe halbe Stunde lang das klar unterlegene Team. Der Ertrag stand beim Gast aber in keinem Verhältnis zum immensen Aufwand, den die spielerisch überzeugenden, phasenweise klasse kombinierenden Schängel betrieben hatten. Von der Salmrohrer Führung (Peter Schädler traf aus 18 Metern fast genau in den Winkel, 12. Minute) erholte sich Rot-Weiß schnell. Vor der Pause prüfte der aufgerückte Kapitän Dominik Schmidt FSV-Torwart Daniel Ternes aus kurzer Distanz (20.), wenig später köpfte Herve Loulouga drüber (22.) und verstolperte der gleiche Akteure den Ball in aussichtsreicher Position (29.).

Letzte Konsequenz fehlt Gästen

„Wir waren spritzig, hatten das Spiel dann gerade in der zweiten Hälfte zunächst fest im Griff“, wusste auch Fatih Cift.  Meinert setzte den Ball nach einer sehenswerten Ballpassage knapp neben das FSV-Gehäuse (50.), beim Pass von Sebastian Knopp auf Loulouga fehlte die letzte Präzision (56.). Der Schuss des belgisch-kongolesischen Angreifers in der 58. Minute wurde dann im letzten Moment von Salmrohrs Verteidiger Daniel Braun abgeblockt. Bezeichnend für den Rot-Weiß-Auftritt am Mittwoch: Der hoch verdiente Ausgleich fiel nicht etwa aus dem Spiel heraus – hier wirkte die Cift-Elf oft zu wenig zielstrebig. Das 1:1 markierte Thilo Krämer mit einem abgefälschten Freistoß aus 20 Metern (69.).  FSV-Trainer Paul Linz und dem Großteil der 237 Zuschauer im Salmtalstadion musste angst und bange um die Heimelf sein, die „fast nur hinterher gerannt ist und meist viel zu schnell den Ball verloren hat – gegen eine allerdings wirklich gute Koblenzer Elf“, so der Salmrohrer Übungsleiter.

Elfmeter und Platzverweis

Wirkte beim 1:0 die Koblenzer Innenverteidigung noch wenig entschlossen, als sie es nicht verstand, den Torschützen Schädler (Linz: „Der Junge ist sensationell, schießt nicht nur Tore, sondern hat auch was in der Birne und hört zu,“) zu stören, brachte Cift das 2:1 noch viel mehr auf die Palme: „Salmrohr fährt nach einer Standardsituation von uns einen Konter, bekommt dann eine Ecke. Hier kommt der Ball drei Meter vors Tor – und unser Torwart bleibt auf der Linie kleben, obwohl er ein 1,90-Meter-Bulle ist und das in solchen Situationen eigentlich müsste.“  Der eingewechselte Marc Inhestern köpfte zum 2:1 ein (74.) – aus Cifts Sicht der Knackpunkt: „Danach war es nicht mehr so einfach aufzustehen. Wir waren demoralisiert, alles ging dann ganz schnell.“  Nur drei Minuten später erhöhte Meliani Saim auf 3:1 (77.). Jetzt endlich spielte der FSV seine Qualitäten aus. Vor dem von Tim Hartmann zum 4:1-Endstand verwandelten Elfmeter hatte Giuliano Masala  Schädler zu Fall gebracht  (79.). Den Platzverweis gab es nicht etwa wie zunächst angenommen wegen des Fouls, sondern wegen eines Kommentars. „Was soll das?“ habe er den Schiedsrichter Philipp Michels nach dem verhängten Strafstoß lediglich gefragt, beteuerte der Außenverteidiger. Anders sah es sein Trainer:  „Wenn er den Schiri fragt `Willst Du mich verarschen? `ist das nun mal eine Beleidigung…“

Salmrohr jetzt in Pfeddersheim

Cift sieht das kommende Heimspiel gegen  Schlusslicht Burgbrohl bereits als „Endspiel“. Mit zehn Punkten aus sechs Spielen im Rücken kann der FSV unterdessen um einiges befreiter bei der TSG Pfeddersheim antreten (Samstag, 15 Uhr). Länger fehlen bei den Salmrohrern weiter die verletzten Lars Schäfer und Pascal Meschak. Fabian Helbig laboriert an einer Bänderverletzung am Fuß. Wegen schwerer Arthrose muss der in der Sommerpause nach Salmrohr zurück gekehrte Andreas Hesslein aktuell sogar um den Fortbestand seiner Laufbahn als Aktiver bangen.  AA

Statistik:

Aufstellung FSV Salmrohr: Ternes – Eichhorn, Schraps, Braun, Bohr (84. Ntela) – Schädler (87. Müllen), Bartsch, Herres (62. Inhestern), Hartmann – Ting – Saim.

Aufstellung TuS Rot-Weiß Koblenz: Gerharz –Masala, Schmidt, Krämer, Meinert – Miles, Sauerborn, Fritsch (62. Altin), Kaya (76. Karalalek)– Knopp (59. Grzobic) – Loulouga.

Schiedsrichter: Philipp Michels (Lissendorf)

Zuschauer: 237

Tore: 1:0 Schädler (12.), 1:1 Krämer (69.), 2:1 Inhestern (74.), 3:1 Saim (77.), 4:1 Hartmann (79., Foulelfmeter)

Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Masala (RW Koblenz) wegen Schiedsrichterbeleidigung,


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