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Französischer Chanson vom Feinsten

In Sachen französisches Chanson ist sie eine ganz große Nummer: Niemand Geringeres als Patricia Kaas gab sich am Sonntagabend beim Festival auf Burg Monschau die Ehre. Mit ihrem temperamentvollen Auftritt nahm die prominente Interpretin die Herzen der rund 1200 Zuhörer im Sturm.

Natürlich sang die in Forbach unweit der Grenze zum Saarland geborene Künstlerin ihre Welthits „Mademoiselle chante le Blues“ und – im Zugabenblock – „Auf Wiedersehen, Lili Marleen“. Aber es gab auch viel Unerhörtes, Neues, nicht so ganz Geläufiges. patricia Kaas, Tochter eines Lothringers und einer Deutschen, die in unmittelbarer Grenznähe aufgewachsen ist, kommt ihrem Publikum in Monschau ein Stück entgegen. Immer wieder wechselt sie in ihren Moderationen für ein paar Sätze in die Sprache der Gastgeber. Das ständige Hin- und Herwechseln, das Einerseits und Andererseits der Worte dokumentiert eine kulturelle Situation, wie sie auch rund ums Dreiländereck herrscht. Das und die poetische Sprache rund um die großen Themen des Lebens wie die Liebe schlägt die Menschen in der Burg-Arena unwillkürlich in den Bann. Hinzu kommt das Auftreten des Stars. Denn die Kaas singt ihre Lieder nicht etwa stocksteif von der Bühne. Ihre Stimme, die leise und beschwörend sein kann, röhrt im nächsten Moment wie ein startendes Motorrad. Nein – dass diese Grenzgängerin mit Recht zu den ganz großen Chanson-Sängerinnen des 20. Jahrhunderts a la Piaf und Greco gezählt wird, merken die Zuhörer nicht nur am Gesang und den Moderationen dazwischen („Wärme kommt aus den Herzen“). Patricia Kaas singt ihre Chansons nicht nur – sie tanzt, sie lebt sie vor. von Christoph Hahn


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