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Privater Hausbau auf »Pastuesch Land«

»Wir wollen etwas für die Familien tun und den Menschen im Ort die Möglichkeit geben, sesshaft zu werden - zum Wohle unserer Pfarrgemeinde.« Pfarrer Michael Stoffels versucht sich auf für ihn eigentlich ungewohntem Terrain - dem Immobilienmarkt. Etwa 20 Grundstücke bietet er in Vertretung für das Bistum Aachen in Steckenborn zum Verkauf an. Stoffels: »Die Steckenborner nennen es `Pastuesch Land´, weil es einst der Kirche überlassen wurde, um den Dorfpfarrer zu finanzieren.«
Pfarrer Michael Stoffels ist Großgrundbesitzer, stellvertretend zumindest. Die große Wiese am Ortseingang von Steckenborn soll bebaut werden. Ob dazu das Grundstück gekauft oder gepachtet wird, überlässt der Geistliche den künftigen Häuslebauern. Foto: T. Förster

Pfarrer Michael Stoffels ist Großgrundbesitzer, stellvertretend zumindest. Die große Wiese am Ortseingang von Steckenborn soll bebaut werden. Ob dazu das Grundstück gekauft oder gepachtet wird, überlässt der Geistliche den künftigen Häuslebauern. Foto: T. Förster

Die große Wiese am Ortseingang von Steckenborn ist wohl jedem Ortskundigen bekannt. Sie wird bei größeren Dorfveranstaltungen als Festwiese oder Parkplatz genutzt und von den Straßen »Im Hech« und »Felderstraße« eingerahmt. »Ich bin seit über 20 Jahren für die Steckenborner Pfarre tätig und seither arbeiten wir an diesem Projekt«, ist Pfarrer Michael Stoffels froh und stolz zugleich, dass aus dem Kirchenland endlich Baugrundstücke werden sollen. Das Bauland an der Felderstraße wird in Erbpacht angeboten, Interessenten an der Straße Im Hech sollen ihr Grundstück kaufen können. »So wollen wir allen Bauwilligen etwas anbieten und ihren Wünschen entsprechen«, erklärt Pfarrer Michael Stoffels. Dabei favorisiert der Geistliche die Erwerbsform der Erbpacht. »Auch wenn der Kostenvergleich zwischen Kauf und Pacht schwierig ist, hat der Bauwillige doch zunächst eine deutlich geringere Belastung«, versteht Stoffels nicht, warum viele Menschen Vorbehalte gegen die Erbpacht hegen. Früher war die Erbpacht nur möglich, wenn eine Wohnungsbaugesellschaft die Häuser errichtete. »In der Eifel ist so etwas aber ja unsinnig - hier baut doch nahezu jeder noch selbst«, weiß der Pfarrer. Die »große Kirche« habe da eh nichts von, »aber unsere Pfarre vor Ort kann mit dem Pachtzins verlässlich planen«, erklärt Stoffels. Eine wichtige Einnahmequelle für die klamme Gemeindekassen.

60 Euro

Aber auch vor dem Verkauf von Baugrundstücken wird sich Pfarrer Stoffels nicht verschließen. »Wir orientieren uns am Bodenrichtwert (aktuell 60 Euro pro Quadratmeter; Anm.d.Red.) und setzen 40 Meter Bautiefe an«, sind die Rahmenbedingungen gängige Praxis.Die Grundstücke müssen für den privaten Eigenbedarf genutzt und binnen drei Jahren nach Kauf bzw. Pacht bebaut werden, sind weitere Vorgaben, die das Bistum stellt. »Wir hoffen auf viele interessierte Bauwillige, gerade junge Familien«, unterstreicht Stoffels. Die große Wiese, die nun bebaut werden soll, ist seit der Flurbereinigung in Händen der Kirche. Als noch der Pfarrer von den Gläubigen vor Ort finanziert werden musste, gaben die Menschen ihr Land ab - denn Geld war knapp. »Daraus ergibt sich auch eine Verpflichtung, das Land der Allgemeinheit wieder zur Verfügung zu stellen«, ist für Stoffels die Veräußerung längst überfällig. Bei Rückfragen kann man sich an die Koordinatorin Gabriele Trägner-Friedrich im Kirchengemeindeverband Simmerath (Tel. 02473/9311396) wenden. Bewerbungen sind zu richten an: Kirchenvorstand St. Apollonia Steckenborn, z.Hd. Pfarrer Michael Stoffels, Monschauer Straße 3, 52152 Simmerath


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