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Ein Kurztrip in den Genuss-Himmel

17 Sterneköche und 16 renommierte Winzer verwöhnen beim Eifel
Oliver Röder und Johannes von Bemberg betreiben die Landlust Burg Flamersheim. Vor drei Jahren haben sie das Eifel-Gourmet-Festival ins Leben gerufen.

Oliver Röder und Johannes von Bemberg betreiben die Landlust Burg Flamersheim. Vor drei Jahren haben sie das Eifel-Gourmet-Festival ins Leben gerufen.

Die Eifel gilt als Krimiland, Mekka für Fahrradfahrer und zieht mit seinen Wanderrouten, wie dem Eifelsteig, Besucher aus Nah und Fern an. »Kulinarisch ist die Eifel aber ein Niemandsland. Das soll sich ändern«, sagt Oliver Röder. Deshalb hat er 17 Sterneköche zu sich in die Landlust Burg Flamersheim eingeladen. Dort sollen sie im Rahmen des  Eifel-Gourmet-Festival   ihre Messer wetzen und die Pfannen schwenken. Kulinarisch Interessierten bietet das Eifel Gourmet Festival an vier Tagen Gaumenschmaus vom Feinsten. »Wo sonst kann man so viele Sterne für einen kochen lassen«, schmunzelt Oliver Röder. Er selbst gehört auch zu den Köchen, die mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurden und für das Festival hinter dem Herd stehen. »Gekocht werden überwiegend regionale Spezialitäten«, verrät Röder. So wird Jan Phillipp Berner, der im 2-Sterne-Restaurant Söl‘ring Hof auf Sylt kulinarische Kunstwerke auf die Teller zaubert, frischen Fisch und Krustentiere zubereiten. Koch Peter A. Strauß reist extra aus Oberstdorf im Allgäu an  und setzt gekonnt Deftiges in Szene. Die Südkoreanerin Sarah Henke bringt die asiatische Küche nach Flamersheim. »Jeder der insgesamt 17 Sterneköche hat seinen eigenen Stil zu kochen«, so Röder. Abgerundet werden die Gerichte durch exklusive Weine. Neben den Köchen werden auch 16 renommierte Winzer erwartet, die Weine aus aller Welt zum Probieren anbieten. Röder: »So mancher Tropfen sei nicht einmal zum Kauf erhältlich oder streng limitiert«.
Spaß im Vordergrund
»So viel Exklusivität, sagt Röder, »soll aber keineswegs die Eifeler Bevölkerung abschrecken«. Die meisten Gäste würden sich viel zu viele Gedanken über die Besteckreihenfolge oder angemessene Kleidung machen. »Der Spaß in entspannter Atmosphäre soll im Vordergrund stehen«, erklärt der Sternekoch. Dabei sei es egal, ob jemand Jeans oder Anzug trage. »Der Gast ist immer König«. Zudem wird nicht an jedem der vier Veranstaltungstage  ein Menü am Tisch serviert. An zwei Tagen, Sonntag, 5. März, und Montag, 6. März, ist ein Markt aufgebaut, an deren Ständen jeder nach Lust und Laune Schlemmen kann. »Vier bis fünf Stunden essen und trinken ist angesagt. Es werden kleine Portionen gereicht, aber ich verspreche, dass niemand hungrig nach Hause geht. Dazu wird Musik gespielt«, erklärt Röder das Konzept der beiden Tage.
Zum Auftakt am 3. März wird Master of Wine Caro Maurer im Mittelpunkt stehen. Sie lädt zu einer Expedition zu den erlesensten Erzeugnissen bester Trauben ein. Dazu reichen vier Spitzenköche ein Sechs-Gang-Menü.
Am 4. März startet der »Happy Day«. Bei Musik von DJ René Fassbender trifft jahrhundertealte Rebenzucht auf den jungen Winzer Tobias Knewitz. Fingerfood, 6-Gang-Menü und Mitternachtsimbiss gehören dazu. »Natürlich haben die Abende ihren Preis, jeder muss an dieser Stelle entscheiden, was er sich selbst wert ist«, sagt Oliver Röder. Von 179 bis 396 Euro zahlen kulinarisch Interessierte für einen Abend.
1A-Qualität
Was sich zunächst nach viel Geld anhört, ist laut dem Festival-Initiator nur gerechtfertigt: »Fleisch von Produzenten aus der Region haben ihren Preis«. Beispielsweise koste ein Lammrücken vom Hof der Familie Lammers aus Euskirchen mehr als das Fleisch, das aus Neuseeland eingeflogen wird. »Wir legen großen Wert auf reine, unbelastete Produkte und Zutaten«, so Röder. Außerdem werde jedem Gast, der im Radius von 20 Kilometer wohnt, ein kostenloser Shuttle-Service angeboten. Deshalb sei das Festival abzüglich der gesamten Zeit, die er in die Organisation investiert, ein Plusminusnull-Geschäft - vorausgesetzt alle Karten werden verkauft. »Es geht mir vielmehr um die positive Vermarktung der Eifel als Genuss-Region«, so der Sternekoch.


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