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Wildschweine geraten ins Visier

Wegen der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sieht sich die Kreisjägerschaft Euskirchen »verschärft in der Pflicht, den Wildschweinbestand zu reduzieren« .

Das teilt Reinhold Wanasek, Obmann für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, mit: »Die Tierseuche ist inzwischen bis auf 300 Kilometer an Deutschland herangerückt.« Die Wildschweinbestände im Kreis Euskirchen seien, bedingt durch milde Winter, ein großes Feldfrüchteangebot, tonnenweise Bucheckern und Eicheln, sehr hoch. »Wir wissen um die Zuneigung vieler Bürger zu den Tieren. Dennoch dürfen wir nicht aus falscher Tierliebe die Notwendigkeiten verdrängen, die uns die Tierkrankheiten aufbürden«, begründet er die bevorstehende massive Bejagung, die für die nächste Vollmondwoche anberaumt ist.

Auch die Füchse werden gejagt

Weil zuletzt fünf Staupe-Fälle im Kreis Euskirchen verzeichnet wurden, sollen auch Füchse bejagt werden. Damit sollen laut Wasanek vor allem Hunde und Katzen vor der Ansteckung durch den hochansteckenden Virus bewahrt werden. »Es gibt kein Medikament, das Staupe heilen kann. Wir müssen vermeiden, dass die Seuche in die Städte und Gemeinden getragen wird«, so Wanasek. Daher ruft die Kreisjägerschaft Euskirchen ihre Jäger für die nächste Vollmondwoche vom 27. Januar bis 3. Februar zu einer kreisweiten Wildschwein- und Fuchsbejagung auf. »Die Jäger werden – wie es ihre Zeit zulässt – auch davor und danach das Mondlicht ausnutzen und jagen«, kündigt Wasanek an. Zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest setzt die Kreisjägerschaft für die ersten 50 erlegten Wildschweine materielle Belohnungen und für die weiteren erlegten Sauen Sachwertgutscheine aus.

Landkreistag NRW

Unterdessen meldet sich auch der Der Landkreistag NRW zu Wort und fordert vom Bund eine robuste Gesetzesgrundlage, um die Afrikanische Schweinepest im Falle eines Ausbruchs nach dem bislang bewährten tschechischen Modell erfolgreich bekämpfen zu können. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breite sich von Osteuropa weiter nach Westen aus. Sie drohe mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Deutschland auszubrechen. Da seien sich Experten einig. „Wir sollten für den Fall eines Ausbruchs gut gerüstet sein und aus den Erfahrungen der bislang betroffenen Länder Konsequenzen ziehen“, fordert Dr. Martin Klein, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags NRW. Die Tierseuche sei zwar für den Menschen ungefährlich. Die Erkrankung verlaufe aber bei Haus- und Wildschweinen fast immer tödlich. Einen Impfstoff gebe es nicht. Die Folgen für Landwirte, verarbeitende Betriebe und Exporteure wären daher verheerend. „Wir brauchen nicht nur gute Präventionsstrategien, sondern auch gute Lösungen zur Bekämpfung im Falle eines Ausbruchs“, so Klein.

Aktionsbündnis gegen die Fuchsjagd

  • Mehr als vierzig Organisationen und Initiativen aus dem Natur- und Tierschutzbereich fordern, dem Vorbild von Luxemburg zu folgen und die »ebenso grausame wie sinnlose Fuchsjagd einzustellen«.
  • Markus Schmitz-Bongard, Vorsitzender des Tierschutzvereins Kall: »Auf öffentlichen Protest hin, wurde bereits 2015 eine geplante Fuchsjagd abgesagt.«
  • Das Aktionsbündnis Fuchs ist ein stetig wachsender Zusammenschluss aus derzeit mehr als 40 Tier- und Naturschutzorganisationen, dem auch Tierschutzverein Kall und Umgebung e.V. angehört. Es setzt sich dafür ein, dass die Fuchsbejagung bundesweit beendet wird.
  • www.aktionsbuendnis-fuchs.de


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