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Plädoyer für ein Europa des Miteinanders

Der Applaus war spontan und lang anhaltend. »Wir werden es nicht zulassen, dass die Ewig-Gestrigen das Rad der Geschichte zurück drehen«, hatte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick beim Empfang der Stadt Mechernich sehr deutlich Position zu den nationalistischen Tendenzen in Europa bezogen.

Und Schick stellte auch gleich den Gegenentwurf gegen das Aufkommen der Rechtspopulisten vor: »Dass junge Menschen aus beiden Ländern sich gegenseitig besuchen ist die Gewähr dafür, dass sie sich nicht irgendwann im Krieg gegenüber stehen.« Mit diesen Worten setzte er nicht nur auf ein Miteinander in Europa, das in der Vergangenheit der Garant für eine sehr lange Phase des Friedens gewesen sei.

Partnerschaft

Er schlug so auch die Brücke zu einem besonderen Jubiläum, das in diesem Jahr in Mechernich groß gefeiert wird. »Zum 50. Jahrestag der Städtepartnerschaft Mechernich-Nyons«, so der Bürgermeister weiter«, »darf ich hier und heute festhalten, dass wir Mechernicher unsere Lektion aus der deutschen Geschichte gelernt haben. Diese Städtepartnerschaft ist ein großer Erfolg und sie hat als eine von über 2.000 deutsch-französischen Städtepartnerschaften mit dazu beigetragen, dass Deutsche und Franzosen am Anfang des 21. Jahrhunderts gemeinsam für die europäischen Werte Europas einstehen.«

Wolfgang Müller

Schick erinnerte ausgiebig an die Entstehung der Städtepartnerschaft durch die Bemühungen des inzwischen hochbetagten Französischlehrers Wolfgang Müller. Mit „Weitsicht und Weltoffenheit“ habe er die bis heute lebendige Städtepartnerschaft aufgebaut, die auf den „Freundschaften und gegenseitigen Besuchen ganz normaler Menschen aus beiden Städten“ basiere. Zum Teil amüsant war die von Manfred Lang moderierte Podiumsdiskussion mit Gerhard Lenz, Reiner Bauer, Dr. Karl-Heinz Decker, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Wilfried Hamacher und Andreas Sack, die - obwohl in der Eifel sonntags angeblich noch immer pünktlich um 12 Uhr mittags gegessen wird - leicht über "High-Noon" hinausging.

Amüsant

So sorgte Andreas Sack, Schulpflegschaftsvorsitzender am Mechernicher Gymnasium Am Turmhof und stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises Mechernich-Nyons, für einige Heiterkeit. Er erinnerte an die Einweihung des Pont de l’Europe, der bedeutendsten Brücke in Nyons. Zu dieser Gelegenheit habe der damalige Stadtdirektor Bernhard Wachter alle Anwesenden vor Ort zu einem Kölsch eingeladen – doch die Zapfhähne für die eisgekühlten Fässer waren verschwunden. Man behalf sich mit Handtüchern und Schraubenziehern. „Das geht viel schneller als mit den Zapfhähnen. Wir haben das Bier in Karaffen laufen lassen“, lachte Andreas Sack. Einzig sein Finger, den er zwischen dem Zapfen als Stopfen benutzte, sei schließlich blau vor Kälte gewesen ...


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