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Sebastian Krewel ist Bundessieger

Teer - das ist wohl der erste Begriff, der einem zum Beruf eines Straßenbauers einfällt. Sebastian Krewel ist ein Straßenbauer - und was für einer. Erst vor kurzem wurde der 19-Jährige, der sein Handwerk bei der Firma »H. & P. Schilles Tiefbau GmbH« in Floisdorf gelernt hat, in Mölln zum Bundessieger gekürt. Umso verwunderlicher ist die Antwort auf die Frage, was ihm denn während seiner Ausbildung am wenigsten Spaß gemacht habe. »Das Asphaltieren«, schmunzelt Sebastian Krewel, »aber alles andere war wirklich klasse.« Auch seine beiden Chefs, die Zwillinge Hubert und Peter Schilles, lachen und liefern gleich die Erklärung für die Antwort ihres erfolgreichen Auszubildenden: »Gerade bei kühleren Temperaturen muss es beim Asphaltieren schnell gehen, um eine saubere Decke zu erhalten. Da wird dann richtig reingeklotzt.« Und beiden Brüder verhehlen nicht, »sehr stolz« auf ihren 1. Bundessieger zu sein. Können sie auch, denn der Wettbewerb, der vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes veranstaltet wird, gilt als Deutsche Meisterschaft. Um an dem »Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks – Profis leisten was (PLW)« teilnehmen zu können, musste sich Sebastian Krewel zunächst auf Bezirks- und Landesebene qualifizieren. Till Eulenspiegel Schließlich waren es neun weitere Teilnehmer, gegen die er sich in Mölln, hinter Hamburg gelegen, durchsetzen musste. »Unsere Aufgabe«, erzählt Sebastian Krewel, »bestand darin, innerhalb eines Tages den Narrenspiegel des Till Eulenspiegel als Emblem für eine Fußgängerzone zu erstellen.« Eine Aufgabe, passend zum Austragungsort, ist Mölln doch deutschlandweit als die Eulenspiegel-Stadt bekannt. Knifflig waren laut Sebastian Krewel dabei nicht die Pflasterarbeiten: »Anspruchsvoll war die Aufgabe, die unterschiedlichen Höhen zu modellieren.« Eine Herausforderung, die er mit Bravour löste und dafür mit Gold belohnt wurde. Sebastian Krewel, zu dessen Hobby das Fußballspiel zählt, stammt aus Weiler in der Ebene und absolvierte in Zülpich die Realschule. Danach stand sein Entschluss recht schnell fest, Straßenbauer werden zu wollen. Schließlich sei er mit dem Metier durch sein Elternhaus, in dem auch Landwirtschaft betrieben wird, einigermaßen vertraut. Der Weg führte ihn zum Floisdorfer Unternehmen Schilles. »Unser Gespräch«, so Hubert Schilles, »hat gerade einmal eine Viertelstunde gedauert, dann war alles klar.« Denn beim Unternehmen legt man nach wie vor Wert auf Tugenden wie Pünktlichkeit, Ordnung und Einsatzbereitschaft. Dritte Teilnahme »Dazu«, so Peter Schilles, »darf der Spaß auf der Baustelle nicht zu kurz kommen.« Und er sieht sich und seinen Bruder als Chefs in der Pflicht: »Man muss vernünftig mit den jungen Menschen umgehen, sie anleiten und nicht einschüchtern.« Ein Philosophie, die in Floisdorf mit Erfolg praktiziert wird. Denn Sebastian Krewel ist der dritte Auszubildende hintereinander, der es zum Bundeswettbewerb geschafft hat. 2014 und 2015 waren es Niklas Kaiser und Markus Schildgen, die bei Schilles ihr Handwerk lernten, Kammerbezirks- und Landessieger wurden und schließlich als 2. Bundessieger glänzen konnten. Hubert Schilles: »Großes Lob muss ich an dieser Stelle auch dem Thomas-Eßer-Kolleg in Euskirchen und dem BGZ in Simmerath aussprechen. Die leisten wirklich eine Top-Arbeit.«


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