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Trauer um Helmut Steingass

Er war ein großer Freund der Eifel und fühlte sich in seiner Wahlheimat Kommern wohl. Helmut „Heli“ Steingass, Sohn des bekannten Kölner Stimmungssängers Toni Steingass („Der schönste Platz ist immer an der Theke“) ist tot. Wie die Familie jetzt bekannt gab, starb der gelernte Fotograf und Musikverleger bereits am 1. Oktober im Alter von 69 Jahren. Die Pfeife war sein Markenzeichen.
Er managte nach dem Tod des Vaters von Kommern aus den elterlichen Musikverlag. Jetzt starb Helmut Steingass im Alter von 69 Jahren. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur Profipress

Er managte nach dem Tod des Vaters von Kommern aus den elterlichen Musikverlag. Jetzt starb Helmut Steingass im Alter von 69 Jahren. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur Profipress

Ursprünglich hatte Helmut Steingass nach dem erfolgreichen Realschul-Abschluss den Fotografenberuf gewählt, in dem er in Köln sehr erfolgreich war. Noch als Lehrling gestaltete er Schallplatten-Cover für seinen Vater und fotografierte Titelbilder für Notenbücher. Seine Abschlussprüfung bestand der damals 21-Jährige mit „sehr gut“ und wurde schließlich Werbefotograf. Im Elternhaus in Nippes richtete sich Helmut ein eigenes Atelier ein. Hintergründiger Humor wurde zum besonderen Markenzeichen seiner Aufnahmen. Weil Helmut aber schon als kleines Kind mit seinem Vater Toni auf der Bühne gestanden hatte, gelang es dem Familienoberhaupt, seinen Sohn für eine Zusammenarbeit auf der Bühne zu gewinnen. Ausschlaggebend dazu war das neue Marschlied „De Rude Funke us Kölle am Rhing“, das Toni Steingass für die Roten Funken geschaffen hatte und das er nicht allein vortragen wollte. Er bat seinen Sohn mit ins Musikstudio, womit Helmuts „zweites Leben“ begann, so die Presse damals.

Bühne

15 Jahre lang standen „Heli“ und Toni Steingass gemeinsam auf den Bühnen des Rheinlandes. 1975 wählte die in Köln-Nippes wohnende Familie ein Haus in der Straße „Auf Rodder“ in Kommern als Zweitwohnsitz. Dabei hatten Helmuts Eltern Toni und Anni mit ihrem Hund Hobby eigentlich an der Nordsee ihr zweites Zuhause einrichten wollen. Doch nach einem Wochenendbesuch in Kommern verwarfen sie diese Pläne. Toni Steingass damals: „Es war Liebe auf den ersten Blick.“ In Kommern komponierte Toni Steingass viele seiner bekannten Lieder, wobei ihm viele Ideen beim Spaziergang durch das Kommerner Freilichtmuseum kamen. Dabei verlor er nie den Blick auf sein geliebtes Köln und es war ein beliebter Spruch des Komponisten: „Wenn ich mich op de Foßspetze stelle, kann ich von hier de Dom sinn“. Mit dem Lied „Komm in die Eifel“ dokumentierte das Vater-Sohn-Duo seine Liebe zur Eifel und der Stadt Mechernich. Mit Bernd Claßen vom Musikverein Eicks schuf „Heli“ das Radl-Lied, mit seiner Verlobten und späteren Ehefrau Uschi produzierte Helmut in Kommern eine CD „Winzer und Winzerin“.

Burgfest

Viele Jahre moderierten Toni und Heli Steingass das Burgfest in Eicks, als „Steingässer“ schlossen sie eine enge Freundschaft zum Eickser Musikverein „St. Martin“. Toni Steingass starb am 29. Oktober 1987 auf dem Kommerner Museumsweg infolge eines Herzversagens, als er vom Einkauf im Ort zurückkehrte. Nach dem Tod des Vaters wählte Helmut Steingass Kommern zum Hauptwohnsitz und managte von dort den väterlichen Musikverlag. Im Garten seines Hauses „Auf Rodder“ galt sein ganzer Stolz einer großen Modelleisenbahn. Nach dem Tod von Mutter Anni vor knapp drei Jahren widmete sich Helmut Steingass dem väterlichen Musikverlag, seiner Ehefrau Uschi, seinen zahlreichen Hobbys und natürlich der Musik. Nach dem jetzigen Tod des 69-Jährigen wird die Familie den Kommernern weiterhin im Gedächtnis bleiben. Mit der Umbenennung der Straße, die einst zum Freilichtmuseum hochführte, in „Toni-Steingass-Straße“ hat die Stadt Mechernich den „Steingässern“ schon im Jahr 2004 ein Denkmal gesetzt. red/pp/Agentur ProfiPress


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