Seitenlogo
mn

Neuer Meilenstein im Nationalpark Eifel

»Die neue Studie ist ein Meilenstein.« Und damit meinte Michael Lammertz von der Nationalparkforstamt Eifel nicht nur die sehr guten Zahlen, sondern wohl auch einige ganz neue Untersuchungsmethoden. Die Sporthochschule Köln und die Universität für Bodenkultur in Wien waren beauftragt worden, ein »Sozioökonomisches Monotoring« des Nationalparks für die Jahre 2014 bis 2016 zu erstellen.

Herausgekommen ist dabei eine gut 200 Seiten starke Studie, die sehr interessante Daten zum Besucherverhalten im Schutzgebiet liefert und zudem einen bleibenden Wert hat. Um nämlich festzustellen, wie viele Besucher tatsächlich in den Nationalpark kommen, hat man an den diversen Eintrittsstellen nicht nur an bestimmten Tagen gezählt, sondern auch 19 feste Zählgeräte installiert, die bleiben werden.

GPS-Aufzeichnung

»Damit«, so Michael Lammertz, »haben wir den Aufbau einer permanenten Besucherzählung geschafft.« Und die Zahlen sind aufschlussreich. So liegt der Staudamm Paulushof in Rurberg in der Besuchergunst ganz weit vorne. Fast 180.000 Besucher betreten dort den Nationalpark Eifel. Auf den Plätzen folgen der »Wilde Weg« im Kermeter mit rund 50.000 Besuchern sowie fast gleichauf das Nationalpark-Tor in Gemünd. Zum ersten Mal angewandt wurde bei der neuen Studie das »VisitorEmployedPhotography« (VEP) in Verbindung mit GPS-Tracking. Das Verfahren erläutert Dr. Stefan Türk von der Sporthochschule Köln so: »Wir haben die Besucher, die den Nationalpark besuchen, gebeten, an den Stellen, die ihnen besonders auffallen, ein Foto zu machen.« Zudem wurde ihnen ein GPS-Gerät in den Rucksack gepackt. Damit wurden nicht nur die Wege aufgezeichnet, die im Nationalpark genommen wurden, sondern auch die Stellen, wo sie länger verweilten. Das Überraschende: Die Besucher hielten nicht nur an den bekannten Höhepunkten an, sondern auch dort, wo nach der Entnahme von Bäumen eher Brachflächen vorhanden sind.

Handlungsbedarf

»Aber gerade dort«, so Dr. Türk, »können die Gäste nachvollziehen, wie sich der Nationalpark einmal entwickeln wird.« Handlungsbedarf gibt es nach den Untersuchungen auch. So wünschen sich die Besucher weitere Stationen wie die Rotwild-Aussichtsempore oder den »Wilden Weg«, um Wildnis selbst und hautnah erleben zu können.

Zahlen, Daten und Fakten

Die neue Studie bescherte dem Nationalpark Eifel Traumzahlen. Danach besuchen pro Jahr 870.000 Gäste den einzigen Nationalpark im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Diese Zahl hat sich seit der letzten Erhebung im Jahr 2007 nahezug verdoppelt. Noch drastischer ist der Anstieg auf der wirtschaftlichen Seite. Lag der Bruttoumsatz, den die Gäste der Region bescheren, 2007 noch bei 8 Millionen Euro ist er jetzt auf satte 30 Millionen gestiegen. Eine bemerkenswerte Folge daraus: Es sind fast 700 Arbeitsplätze entstanden. 2007 waren es »nur« 265. Damals lag der Anteil der Übernachtungsgäste bei 24 Prozent. Auch dieser Wert hat sich fast verdoppelt. Und der Gast bleibt im Durchschnitt 4,6 Nächte. 70 Prozent der befragten Übernachtungsgäste gaben an, erst seit der Nationalparkgründung ins Gebiet gereist zu sein, sind also klassische Neukunden. Die gesamte Studie kann man downloaden. @ Mehr dazu im Netz: www.nationalpark-eifel.de


Meistgelesen