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Stockbrot, Hütten und Co.

Beim Ferienprogramm Bauspielplatz kurz "Baui" des Ju+X Teams der Verbandsgemeinde Maifeld standen das Spielen und Bauen wieder im Vordergrund. Das nun bereits zum vierten Mal durchgeführte Großprojekt am Dorfgemeinschaftshaus in Münstermaifeld-Metternich wurde von Simone Lipfert zusammen mit Anke Sattler, Tobias Rutz und Nadine Neckenig vom Ju+X Team der Verbandsgemeindeverwaltung Maifeld sowie einem 20-köpfigen Team ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer auf die Beine gestellt.

Auf einer Spielwiese sowie dem angrenzenden Bolz- und Spielplatz am Dorfgemeinschaftshaus konnten die Kinder sich frei bewegen. "Im Mittelpunkt unseres pädagogischen Konzepts steht die Ermöglichung selbstbestimmter Bildungserfahrungen", erklärt Simone Lipfert. "Die vielseitigen Angebote auf dem Bauspielplatz sind eine Einladung an die Kinder, den eigenen Interessen nachzugehen und Verantwortung für ihre Tagesgestaltung zu übernehmen." Abwechslungsreiches Rahmenprogramm Abgesehen von einigen festen Rahmenbedingungen, wie regelmäßig stattfindende "Nachbarschaftsrunden" und ein anderthalbstündiger Baustopp am Mittag, konnte jedes Kind den eigenen Tag weitgehend frei gestalten. Der Bauspielplatz bot die verschiedensten Möglichkeiten: In der Werkstatt konnten die Jungen und Mädchen kreativ tätig werden, beispielsweise Gipsbilder gießen, Armbänder filzen oder flechten. Dazu gab die Werkstatt hilfreiche Tipps bei der Planung und Umsetzung von eigenen Projekten, die das Bauen oder Verfeinern der Bauwerke zum Ziel hatten. Desweiteren gab es eine Feuerstelle, einen gern genutzten Pool, einen Barfußparcours, eine Chillout-Zone und den Medienbereich. In letzterem wurden Beiträge für die regelmäßig erscheinende Baui-Zeitung verfasst. Darin fanden sich Fotos, Witze, aber auch von den Kindern selbst geschriebene Geschichten. Über mehrere Ausgaben hinweg konnten die Kinder so zum Beispiel "Finns Geheimnis" verfolgen oder die "Reise einer Schnecke" begleiten. Neu in diesem Jahr war die "So bin ich drauf-Ecke", in der die jungen Maifelder sich der eigenen Gefühle bewusst werden, diese wahrnehmen und sich damit auseinander setzen konnten. 30 Hütten und mehr Im Mittelpunkt des Geschehens stand aber der eigentliche Bauspielplatz. Dort errichteten die jungen Bastler etwa 30 Hütten mit unterschiedlichen Formen und aus diversen Materialien. So entstanden in diesem Jahr auch Wände aus Stoff oder Feuerwehrschlauch. An den Hütten wurde nach und nach noch gefeilt, etwa Türen und Fenster eingebaut. Auch eine Theke im Kiosk durfte nicht fehlen. Die Inneneinrichtung ließ mit selbst geschaffenen Stühlen, Tischen und Sofas keine Wünsche offen und der Platz um die Hütte herum wurde ebenfalls gestaltet. Dabei waren die Jungen und Mädchen ganz eigenständig. Sie selbst übernahmen Verantwortung für Planung und Verwirklichung. Sie mussten Strategien entwickeln, wie die benötigten Materialien wie Balken, Bretter und Nägel zum Bauwerk transportiert und dort eingesetzt werden konnten. Für die Bearbeitung des größtenteils von lokalen Firmen gespendeten Materials standen unterschiedliche Werkzeuge zur Verfügung, Hammer, Sägen, Brecheisen. Der verantwortungsvolle Umgang mit den diversen Werkzeugen war eines der Ziele des Projekts: "Das Vertrauen in die Fähigkeiten aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen gehört zum Konzept des Bauis", betonte Lipfert. Dabei überprüfte der "Hütten-TÜV" jeden Tag alle Häuschen auf ihre Stabilität. Engagierte Teamer/innen Mit viel Einfühlungsvermögen, Humor und sehr viel Engagement kümmerten sich die Teamer und Teamerinnen (Studenten pädagogischer Berufe und Schüler), nicht nur um die Bauwerke, sondern auch um alle Bedürfnisse der Kinder. So wurden viele Wünsche zeitnah umgesetzt, die die Jungen und Mädchen auf einem Zettel formuliert und in die Wunschbox geworfen hatten. Stockbrot backen, Musiktag und Zirkusvorstellung am letzten Tag waren alles Dinge, die von den Kindern initiiert und mit den Teamern und Teamerinnen gemeinsam realisiert wurden. Diese Art von Mitbestimmung war den Organisatoren besonders wichtig: "Wir nehmen die Wünsche, Anregungen und Bedürfnisse der Kinder ernst und versuchen sie umzusetzen", sagt Anke Sattler. Bei Problemen, die alle Teilnehmer betrafen, wurden Delegierten-Versammlungen einberufen, um miteinander eigene Lösungen zu erarbeiten. Auch bei individuellen Streitigkeiten unterstützten die Teamer die Kinder bei der selbstständigen Konfliktlösung. "Baui-Taler" In diesem Jahr gab es erstmals eine eigene Währung in Form von "Baui Talern". Das führte zu einem regelrechten Gesellschaftsspiel, das im Kinderplenum selbst gestaltet wurde. Nach zwei Wochen mit bestem Bau(i)-Wetter durften alle Eltern und Angehörigen bei einem Abschlussfest das von den Kindern Erschaffene bestaunen. Dazu zählten nicht nur die Bauwerke, sondern auch die gebastelten Kunstwerke, die einstudierten Kunststücke im Zirkus und die verschiedenen Lieder, die auf dem Bauspielplatz entstanden sind. Foto: privat www.jugend-maifeld.de


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