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Bürger und Flüchtlinge gehen aufeinander zu

Ein leuchtendes Zeichen der Solidarität setzten am Donnerstagabend rund 400 Einheimische und etwa ebenso viele Flüchtlinge in Hermeskeil. Mit Teelichtern, Fackeln und Laternen in den Händen sind sie zwischen Hermeskeil und der Aufnahmestelle an der ehemaligen Kaserne aufeinander zugegangen und haben sich in der Mitte getroffen. Organisiert wurde diese Aktion von der Kita Adolph Kolping im Rahmen des Lebendigen Adventkalenders der katholischen Kirche.

"Advent, das bedeutet Ankommen. Wir wollen den Menschen damit zeigen, dass sie hier angekommen und willkommen sind", sagte Kita-Leiterin Katja Ludes in ihrer Begrüßungsansprache im Anschluss an die musikalische Einstimmung von Matthias Webel bei Liedern wie "Aufstehen, aufeinanderzugehen".  Sie sei überwältigt, dass so viele Leute mitmachen, freute sich Katja Ludes, die diese "Lichterkette" gemeinsam mit ihrem Team organisiert hatte.

Immer mehr Menschen fanden sich vor dem Restaurant Jay & Jay ein, um gemeinsam ein leuchtendes Zeichen der Solidarität zu setzen. Dafür gab es viel Zuspruch von den anwesenden Menschen und den Vertretern von Stadt und Kirche. "Viele Menschen haben Angst vor den Füchtlingen, sagte beispielweise Diakon Andreas Webel. "Ich habe viele von ihnen kennengelernt. Man braucht vor diesen Menschen keine Angst zu haben", betonte Webel. So wie Webel sprachen auch Stadtbürgermeister Dr. Mathias Queck und AfA-Leiter Stefan Ding lobende Worte für die Aktion. Im Anschluss an die Einstimmung auf dem Gelände des Restaurant  machten sich rund 400 Menschen mit Lichtern in den Händen auf den Weg zur Ex-Kaserne. Zur selben Zeit starteten etwa ebenso viele Flüchtlinge mit Fackeln und selbst gebastelten Laternen von ihrer Unterkunft in Richtung Stadt. Angeführt wurde die Truppe der Einheimischen von den drei Trommlerinnen Annemarie, Marita und Marlies aus Kell am See, deren kleine Formation sie  "Ogologendu" nennt, was übersetzt so viel bedeutet wie "Ich wünsche dir Wohlergehen".

In der Mitte angekommen, wechselten beide Seiten symbolisch jeweils eine selbst gestaltete Kerze. Dann ging es wieder gemeinsam zurück zum Restaurant Jay & Jay, wo warme Getränke für alle warteten.

Auch wenn es manchmal starke Probleme bei der Verständigung gab, so gab es dennoch viele freundliche Gesten und immer ein freundliches Lächeln.

Salma Jamil sagte, dass ihm die Veranstaltung sehr gut gefällt. "Die Leute sind alle so freundlich", so der Syrer. Hassan Murshed erzählte, dass ihm eine solche Aktion auch gar nicht so fremd sei. Sogar in Syrien sei Weihnachten ein Fest, das er immer mit seinen christlichen Nachbarn feiere. Ebenfalls angetan von der Aktion war Palva Husseni aus Afghanistan: "Die Menschen hier sind sehr nett", sagte sie auf Englisch.

Auch bei den Einheimischen kam die Aktion sehr gut an. Kerstin Stuhlträger aus Hermeskeil war mit der gesamten Familie da. Sie sagte: "Wir sind hier, um deutlich zu machen, dass wir alle eine Gemeinschaft sind - Flüchtlinge und Deutsche - und wir sind alle Menschen, die miteinander verbunden sind." "Viele Leute waren sehr berührt von der Aktion. Manche hatten Tränen in den Augen", sagte Katja Ludes zum Abschluss der Veranstaltung. Während der Veranstaltung war die B52 zwei Stunden lang voll gesperrt.
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