Seitenlogo
SP

Teppich-Trick: Polizei nimmt dreisten Betrüger fest

Ob Enkeltrick, Glas-Wasser-Trick oder wie in diesem Fall der Teppichtrick – Trickbetrüger haben viele Ideen, um an das Geld hilfsbereiter Menschen zu gelangen. Insbesondere auf älteren Menschen haben sie es abgesehen. So auch in Hermeskeil, als mehrere Männer einen finanziellen Engpass vortäuschten und Bargeld ergaunern wollten.
Foto: Symbolbild/Archiv

Foto: Symbolbild/Archiv

Einem Mitarbeiter einer Bankfiliale kam am 13. Februar die Reservierung eines hohen fünfstelligen Geldbetrages eines älteren Kunden seltsam vor. Er fragte bei dem 78-jährigen Mann genauer nach dem Grund des Geldabhebens. Der ältere Herr erzählte dem Mitarbeiter von seinem Vorhaben, der sich in Absprache mit seinem Kunden sofort wegen Betrugsverdachtes an die Polizei wandte. Ein angeblicher Teppichhändler aus der Türkei hatte den 78-Jährigen nämlihc zuvor angerufen, um mit ihm einen Termin für eine Teppichvorführung zu vereinbaren. Verdächtig kam dem älteren Mann dies zunächst nicht vor, da er einige Jahre zuvor Teppiche im Urlaub in der Türkei erworben hatte. Wie abgesprochen erschienen zwei Unbekannte, die dem älteren Mann Teppiche zeigten. Im Laufe des Gesprächs gaben die Täter vor, einen Container mit weiteren wertvollen Teppichen und Bargeld zu haben, der jedoch beim Zoll festgehalten würde, bis man den Container mit einer gewissen Geldsumme ausgelöst hätte.

Teppichhändler macht Druck

Die Trickbetrüger baten nun den 78-Jährigen um Unterstützung. Er solle ihnen eine fünfstellige Summe leihen und dafür den wertvollen Teppich bis zur Rückzahlung als Pfand behalten. Der 78-Jährige sagte letztendlich zu, nachdem auch über den angeblichen Teppichhändler aus der Türkei telefonisch Druck ausgeübt wurde. Er übergab am Folgetag den geforderten fünfstelligen Bargeldbetrag. Eine Quittung oder einen Teppich als Pfand erhielt er nicht. Am Tag, an dem die Rückzahlung erfolgen sollte, rief der ominöse Teppichhändler erneut an und erklärte neue Probleme beim Zoll. Er benötige eine weitere Summe. Man einigte sich und der 78-Jährige ging zu seiner Bank. Und dort reagierten Mitarbeiter der Bank genau richtig, in dem sie das Gespräch zu dem älteren Mann suchten und nach Schilderung des Sachverhaltes die Polizei wegen des Betrugsverdachts verständigten. 

Polizei nimmt Verdächtigen fest

Als 14. Februar ein dritter unbekannter Mann erschien, um das Geld wie besprochen abzuholen, klickten die Handschellen. Die Polizei nahm den 25-jährigen tatverdächtigen Abholer fest. Er wurde am  15. Februar auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Er erließ einen Untersuchungshaftbefehl gegen den 25-Jährigen, der gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde. 

Die Polizei warnt und rät:

  •  Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung.
  •  Seien Sie misstrauisch, sobald Fremde Bargeld von Ihnen haben wollen.
  •  Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte/fremde Personen.
  •  Informieren Sie sofort die Polizei über 110, sobald Ihnen ein Anruf oder Personen verdächtig vorkommen.
  • Wenden Sie sich sofort an die Polizei und erstatten Sie Anzeige, wenn Sie Opfer einer Straftat geworden sind.

Täterbeschreibung

Die Polizei sucht zudem die beiden Personen, die als angebliche Verwandte des vermeintlichen Teppichhändlers den ersten Geldbetrag von dem 78-Jährigen am  10. Februar ergaunert haben. Beide sollen von südländischem Aussehen gewesen sein. Der Gesprächsführer sei etwa 40 Jahre alt und 1,70 Meter groß gewesen. Er hatte eine normale Statur und trug seine dunklen Haare kurz. Gekleidet war er mit einem dunklen Anzug und einer silberfarbenen Krawatte. Er wirkte gepflegt und sprach gutes Deutsch. Der zweite Mann war etwa 20 Jahre alt und circa 1.65 Meter groß. Er hatte dunkles und gewelltes Haar und trug legere Kleidung. 

Zeugenhinweise

Zeugen werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei in Trier zu melden – Telefon: 0651/9779-2240 bzw. -2290.


Meistgelesen