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"Pflegestärken – Pflege stärken"

Das Brüderkrankenhaus hat nun bereits zum 6. Mal den jährlichen Pflegekongress, der diesmal unter dem Motto "Pflegestärken – Pflege stärken" stand, veranstaltet. Rund 200 Teilnehmer trafen sich in Trier, um sich über eine Vielzahl von Neuerungen und Neuentwicklungen in den verschiedenen Fachgebieten der Pflege zu informieren. Auch die Entwicklung des Pflegeberufs und ein Update der zum 1. Januar 2016 gestarteten Landespflegekammer durch deren Präsidenten standen auf dem Programm.
Vor kurzem fand der Pflegekongress im Brüderkrankenhaus statt. Foto: FF

Vor kurzem fand der Pflegekongress im Brüderkrankenhaus statt. Foto: FF

In seiner Begrüßungsansprache betonte Aloys Adler, Pflegedirektor im Brüderkrankenhaus Trier dass er viele positive Entwicklungen zur Stärkung der Pflege im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit als Pflegedirektor kennengelernt habe, so beispielsweise auch das Pflegestärkungsgesetz. Die aus seiner Sicht bedeutendste Entwicklung sei jedoch die Einführung der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz.  In Ihrem Vortrag "Pflege gestaltet Zukunft" ging Professorin Christel Bienstein, Leiterin des Departments für Pflegewissenschaft an der Universität Witten/Herdecke, auf die Auswirkungen der demographischen Entwicklung für die Beschäftigten in der Pflege ein. Im europäischen Vergleich versorgten Pflegende in deutschen Krankenhäusern mit 16,2 Patienten pro Schicht deutlich mehr Patienten als im europäischen Durchschnitt, der bei 5 Patienten liege. Neben der Akademisierung der Pflege beleuchtete sie in ihrem Vortrag auch unterschiedliche aktuelle Studienergebnisse.  Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar referierte im Anschluss über neue Technologien in der Pflege. Dabei seien Pflegekräfte Mediatoren, Nutzer und Kommunikatoren für neue Technologien. Neue Technologien ermöglichten auch interdisziplinäres Handeln. Entwicklungen wie zum Beispiel die Telemedizin seien in Flächenländern wie den USA und Kanada schon weit verbreitet und erlaubten auch eine Überwachung im häuslichen Bereich. Er beurteilte Technologien als ambivalent, forderte aber, dass die Pflege ihre Kompetenz stärker in die technologische Entwicklung einbringen müsse. Christine Vogler, die die Pflegeaus-, Fort- und Weiterbildung an der Wannsee-Schule für Gesundheitsberufe leitet, berichtete von ihren Erfahrungen mit der generalistischen Pflegeausbildung in der Schule in Zehlendorf, die vor 15 Jahren gegründet wurde.  Die thematische Bandbreite der Intensivseminare reichte von der Einführung in das Pflegestärkungsgesetz II, Herausforderungen an das Schmerzmanangement in Akutsituationen, ethischen Themen, Delir, Morbus Parkinson, Klinikhygiene, Palliative Care bis hin zum Gesundheitsmanagement. Parallel zu den Intensivseminaren fand wieder ein Zukunftsworkshop zum Thema "Pflege als Faktor für Wertschöpfung im Unternehmen" statt. Erstmals wurde auch ein Hands on Workshop Pflege Know How organisiert mit praktischen Übungen und aktuellem Hintergrundwissen zu den Themen Mundpflege, Absaugen, Mobilisation oder Umgang mit einer Magensonde. Zum Kongressende informierte Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz die Kongressteilnehmer über die ersten 120 Tage der Pflegekammer. Die Kammer sei mit 36.150 registrierten Mitgliedern im "System" angekommen und habe im politischen Entscheidungsprozess an Bedeutung gewonnen. Es ginge nun darum, die Kammer mit Leben zu füllen und Positionen zu beziehen, unter anderem zu den Themen Generalistik, Krankenhausfinanzierung, Langzeitpflege oder Fragen der Arbeitsbedingungen oder Arbeitsqualität. Die Generalistische Pflegeausbildung sei aus seiner Sicht eine Voraussetzung, um den Berufsstand Pflege stark zu machen. Insbesondere die Altenpflege profitiere davon. Die verschiedenen Pflegeberufe sollten als eine starke Gruppe auftreten. Die Pflegekammer biete hierzu die Plattform. 


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