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Ein Beruf für Kreative

Das Schreinerhandwerk bietet jungen Menschen hervorragende Perspektiven.
Handarbeit und Hightech gehören in der Schreinerei zusammen. Foto: A. Koch

Handarbeit und Hightech gehören in der Schreinerei zusammen. Foto: A. Koch

Der Duft von frischem Holz durchzieht die Werkshalle der Schreinerei. »Wir merken nicht mehr, wie angenehm das riecht, es gehört zu unserem Alltag«, sagt Rainer Schüller, Obermeister der Schreiner-Innung Westeifel. Als freiwilligem Zusammenschluss gehören ihr rund 75 Unternehmen an, vom Ein-Mann-Betrieb bis zum Team von fünfzig Beschäftigten. Überwiegend sind es kleinere Firmen. Was ein klarer Vorteil für junge Leute ist, die sich ausbilden lassen: »Es ist immer ein Ansprechpartner da, niemand wird mit Fragen oder Problemen allein gelassen.« Für eigene Ideen, aber auch für individuelle Unterstützung ist also Freiraum genug. Steigende Nachfrage Die ganze Branche spürt die steigende Nachfrage in Sachen Bauen und Wohnen. »Die Schreinereien bieten sichere Ausbildungs- und Arbeitsplätze mit anschließenden Karrieremöglichkeiten, die über den Meisterbrief und die Übernahme einer eigenen Firma bis hin zum Studium verschiedener Ingenieurs- oder Technikerberufe gehen«, beschreibt Schüller die guten Aussichten. Aber schon zu Beginn des Berufslebens fasziniert noch etwas anderes. »In den Betrieben herrscht oft ein innovatives Klima von Aufbruch und Lust am Neuen. Mehr Spielraum für Gestaltung oder für den Umgang mit verschiedenen Materialien gibt es kaum irgendwo.« Nicht nur das duftende Naturmaterial Holz in unendlich vielen Sorten kommt zum Zuge, sondern auch Glas, Kunststoffe oder Mineralien – je nachdem, was der Kunde wünscht. Es entstehen einzelne Möbelstücke nach Maß ebenso wie ganze Innenausbauten für gewerbliche und private Auftraggeber. Die Palette der Leistungen einer Schreinerei ist sehr groß, daneben gibt es auch spezialisierte Betriebe etwa für Fenster- und Türenbau. Echte Werte schaffen »Es ist kein Beruf, in dem man einsam sein Ding macht, sondern oft arbeitet man im Team und hat darüber hinaus viele interessante Gespräche mit den Kunden, die Beratung wollen. Für sie schafft man echte Werte, und die Freude der Kunden am fertigen Möbel oder Interieur belohnt zusätzlich.« Langeweile oder das Gefühl, etwas Entfremdetes zu tun, sind also Fehlanzeige im Leben eines Schreiners oder einer Schreinerin. Dank modernster Maschinen und Hightech geht es längst nicht so sehr um Muskelkraft, sondern vor allem um Geschick, gutes räumliches und mathematisches Verständnis, Kreativität und Präzision. »Das bringen junge Frauen genauso mit wie junge Männer«, freut sich Schüller über immer mehr gemischte Teams.
Über den Tellerrand zu schauen gehört zum Alltag vieler Schreiner, wenn sie zum Beispiel Aufträge in Luxemburg oder in den Ballungsräumen im Rheinland erfüllen. »Man arbeitet mit geregelten Zeiten immer indoor und kann unter Umständen doch viel herumkommen.« Der Start in ein solches Berufsleben geht meistens über ein Schnupperpraktikum noch während der Schulzeit, auch gibt es Ferienjobs, über die man den Wunsch-Ausbildungsbetrieb schon mal kennen lernen kann. Der Berufsschulunterricht findet in Prüm und Bitburg statt, Fahrgemeinschaften können bei Bedarf die Anfahrt erleichtern. Es lohnt sich, denn die Kombination aus Kreativität, Sicherheit und Sinnerfüllung, welche gerade das Schreinerhandwerk bietet, ist für ein Berufsleben nicht selbstverständlich.

4. Eifeler Bildungsmesse

Die Schreiner-Innung Westeifel präsentiert sich am 21. Oktober von 11 bis 16.30 Uhr auf der 4. Eifeler Bildungsmesse der BBS Vulkaneifel in Gerolstein.
Schulabgänger können hier ein modernes Handwerk entdecken, das ungeahnte Chancen eröffnet.


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