Fall "Tanja Gräff" bei Stern TV: War es wirklich ein Unfall? Vorwürfe gegen Ermittler

Trier. Am Mittwochabend wurde bei RTL der Beitrag über das Buch "Tanja Gräff - Ein ungeklärter Fall" der Journalistin Beate Lehr-Metzger ausgetrahlt.

Am 11. Mai 2015 wurden Tanjas sterblichen Überreste zufällig bei Rodungsarbeiten neben einem Appartmenthaus unterhalb des „Roten Felsens“ unweit des Hochschulgeländes gefunden.

Bild: Archiv/privat/Neumann

Wer erinnert sich nicht an diesen Fall? Die Trierer Studentin Tanja Gräff verschwand am 7. Juni 2007 nach einem Sommerfest der Fachhochschule Trier und galt dann jahrelang als vermisst.

Am 11. Mai 2015 wurden ihre sterblichen Überreste in Trier-Pallien unweit des Hochschulgeländes unterhalb des „Roten Felsens“ gefunden. Die Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen, sodass von einem Unfall (Klippensturz) ausgegangen wurde. Das Ermittlungsverfahren wurde im Juni 2017 eingestellt.

Seit 2014 recherchierte die Autorin Beate Lehr-Metzger den Fall Tanja Gräff und im Frühjahr veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Claire Sandberg ein Buch als Dokumentation. Eine anonyme Quelle hatte ihr dazu Teile der Akten zur Verfügung gestellt.

Sie kommt zu dem Schluss, dass es keine Beweise für einen Unfall oder gar Selbstmord gebe.

Unter anderem kritisiert sie, dass mehrerer entscheidene Spuren nicht verfolgt wurden, unter anderem die des "Spitzbart", mit dem Tanja gesehen wurde und zu dem es auch ein Phantombild gab, das nie veröffentlicht wurde.

Auch der "Drachenhaus-Spur" sei unerklärlicherweise nicht weiter nachgegenagen worden. Zeugen wollen Tanja hier in Begleitung eines jungen Mannes gesehen haben. Beide Spuren seien bis heute ungeklärt.

Zudem sei ein psycholgische Gutachten über Tanja erstellt worden, welches den Eindruck einer psychisch labilen Alkoholikerin hinterlasse und Tanjas Persönlichkeit in einem völlig falschen Licht darstelle.

Den Beitrag bei Stern TV kann man sich hier anschauen.