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Michael Nielen

Essen und reden

"Beißer alles jejeisse, wie alles jesaat": Es verschafft Sättigung, wenn man reichlich zu essen hat.

Manni kallt dieses Mal über das Essen und das Reden.

Manni kallt dieses Mal über das Essen und das Reden.

Bild: Michael Nielen

Früher galt es außerdem als schicklich, alles aufzuessen, was sich auf dem Teller befand. Wer hingegen restlos alles sagt, was er weiß, möglicherweise auch alles "raushaut", was er denkt, wird sich damit nicht nur Freunde machen. Im Gegenteil.

Also aufgepasst: Die Dinge, die in den Mund gesteckt werden und aus dem Mund herauskommen, stehen nicht nur in der Eifel häufig in einem inneren Zusammenhang. "Du daaschs alles eisse, äve nett alles saare", heißt es etwa gegenüber körperlich gesunden Zeitgenossen, die im Begriff stehen, sich das Maul zu verbrennen.

Zu neugierigen "Vürwetznase" sagt man hingegen: "Du daaschs alles eisse, äve net alles wösse…" Oder: "Solls Du datt froore? Dann jangk heem unn sach, De wäerschs nüehs jewaar wore…"

"Jede Jangk määht schlank", sagen die Gesundheits- und Gewichtsbewussten. Von ihnen kommt auch der das Essen betreffende Ratschlag: "Jed Pongk kütt dörch de Mongk!" Wo was Wahres dran ist: Jedes Pfund kommt durch den Mund, ehe es sich als "Höftejold" auf die Beckenknochen der Damen setzt - oder als "Bierbuch" dem an dieser Stelle bei "Mannslöck" eigentlich vorgesehenen "Sixpack" vorlagert.

"Vell Jebübbels jet en marerisch Zupp" heißt es in Hellenthal, wörtlich: Das viele Reden ergibt eine magere Suppe, dem Sinn nach: Wo die Worte allzu leichtfertig fließen, kommt selten was Gehaltvolles raus. "Kalle öss Sölleve, Schwije öss Jold".

 Wer (zu) viel "schwaad", wird nicht automatisch Generalvikar und Weihbischof wie jener Dominikus Schwaderlapp, der nach einer selbstverordneten Auszeit als einfacher Geistlicher in Kenia seit dem 14. August 2022 wieder "en Kölle em Dom" residiert. Viel- und Unsinn-Redner werden hierzulande "Schwadlappe", "Schwadronöres", "Schwadmuul", "Schlabberschnöss", "Kallpitte" oder "Mulschwader" genannt.


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