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Stefan Pauly

Hohe Dunkelziffer bei Betrugsdelikten

Die Zahl der zur Anzeige gebrachten Vermögensdelikte ist im Bereich der Polizeiinspektion Cochem binnen jahresfrist um rund 50 Prozent gestiegen. Dazu zählen auch der Betrug im Internet und der sogenannte Call Center-Betrug.

Die Zahl der zur Anzeige gebrachten Vermögensdelikte ist im Bereich der Polizeiinspektion Cochem binnen jahresfrist um rund 50 Prozent gestiegen. Dazu zählen auch der Betrug im Internet und der sogenannte Call Center-Betrug.

Bild: Archiv (Symbolfoto)

Cochem. 2022 sind im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Cochem 1.815 Straftaten registriert worden. Mit 1.815 Straftaten wurden 2022 die Vor-Corona-Zahlen des Jahres 2019 (1.806 Straftaten) wieder erreicht. Im Jahr 2021 wurden coronabedingt »nur« 1.566 Strafanzeigen registriert.

Körperverletzungen deutlich angestiegen

Bei den sogenannten Rohheitsdeliktennwurden 2022 insgesamt 341 Straftaten erfasst. Im Vergleich zu den Vorjahren fand hier eine merkliche Steigerung statt. So waren im vergangenen Jahr 279 und 2019 289 Fälle bekannt geworden. Ein Teil der Fallsteigerungen lasse sich dabei auf eine geänderte Gesetzeslage zurückführen. So würden beispielsweise der Tatbestand er Bedrohung deutlich erweitert und erfasse nun deutlich mehr Lebenssachverhalte. In dieser Deliktsgruppe liegt die Aufklärungsquote bei 90 Prozent. Den größten Anteil haben hier die Körperverletzungen mit 235 Fällen. 2021 waren 178 und 2019 204 Fälle bekannt geworden. Dass wieder Volksfeste stattgefunden hätten, spiele in diesem Deliktsfeld nur eine untergeordnete Rolle. Zum Ende der Pandemie wurde aber ein Anstieg der Fallzahlen im Bereich der Gewalt in engen sozialen Beziehungen erkennbar. Die Zahl der Körperverletzungen in diesem Zusammenhang stieg um neun Fälle von 59 auf 68 registrierte Straftaten.

Mehr Einbrüche und Diebstähle

Im Bereich der Eigentumskriminalität wurden im vergangenen Jahr 424 Diebstahlsdelikte bekannt. Hier ist gegenüber den Vorjahren eine leichte Steigerung festzustellen: 2021 waren es 365 und 2019 411 Fälle. Nach einem deutlichen Rückgang der Wohnungseinbrüche 2021 näherten sich die Zahlen dem Niveau vor der Pandemie an. Die Aufklärungsquote liege bei den Wohnungseinbrüchen mit über 37 Prozent im Bereich der PI Cochem deutlich über dem Landes- und Bundesvergleich.

Achtung! Betrüger nutzen alle Kanäle

Bei Vermögensdeliktenhandelt es sich unter anderem um alle Betrugsarten sowie Unterschlagungen. 2022 wurden insgesamt 311 Straftaten festgestellt. Im Vergleichsjahr 219 waren es noch 338 Delikte. »Wir gehen davon aus, dass hier auch ein großes Dunkelfeld vorhanden ist, das heißt Versuchshandlungen per Telefon, Internet oder WhatsApp stattfinden, bei welchen die Betroffenen die Masche erkennen und nicht darauf eingehen und dies nicht zur Anzeige bringen.Bleiben sie kritisch und geben sie keine Bank- oder Zahlungsdaten am Telefon, per WhatsApp oder im Internet bekannt. Kein seriöses Unternehmen wird solche Daten dort abfragen«, rät die Polizei

Die Zahl bei den Sachbeschädigungen bewegte sich 2022 mit 217 Fällen auf dem Niveau von 2019 (222 Fälle). Im Vorjahr waren es 182 Fälle. Ein Großteil dieser Taten finde auf öffentlichen Wegen und Plätzen statt, oft durch Farbschmierereien. Die Aufklärungsquote liegt bei nur 21,1 Prozent. mit 21,1 %. Zudem wurden im vergangenen Jahr 41 Straftaten gegen die Umwelt registriert, davon wurden 65,9 Prozent aufgeklärt. Im Vorjahr waren es noch 32 Fälle.

Die Ermittlungen führten zur Identifizierung von 937 Tatverdächtigen (708 Männer; 229 Frauen). Hierbei handelte es sich bei 190 Personen um Jugendliche oder Heranwachsende im Alter bis 21 Jahre.


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