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Mario Zender

Kommt Großfusion bei den Raiffeisenbanken im Kreis?

Cochem. WOCHENSPIEGEL exklusiv: Genossenschaftsbanken aus Zell, Ernst und Kaisersesch wollen Zusammenschluss

Drei von vier Akteuren der neuen Raiffeisenbank Cochem-Zell: Thomas Welter (links), Raiffeisenbank

Drei von vier Akteuren der neuen Raiffeisenbank Cochem-Zell: Thomas Welter (links), Raiffeisenbank "Eifeltor", Christian Klaus (zweiter von links), Raiffeisenbank "Moselkrampen" und Hans Josef Schumacher (rechts), Raiffeisenbank Zeller Land. Mit auf dem Bild ist auch der Vorstand der VVR Bank, Peter van Moerbeeck. Eine Fusion mit der VVR-Bank war von den Raiffeisenbanken aus Cochem-Zell nicht gewünscht. Foto: Archiv

Bild: Archiv

Von Mario Zender

Der steigende Kostendruck auf Banken, fehlendes Fachpersonal, hohe Anforderungen der Aufsichtsbehörden und geringe Margen bereiten auch den Raiffeisenbanken im Kreis Cochem-Zell Sorgen. Noch gibt es in der Region drei eigenständige Raiffeisenbanken, nämlich die "Raiffeisenbank Eifeltor" (7.500 Mitglieder / Bilanzsumme 399 Millionen Euro / 54 Mitarbeiter) mit Sitz in Kaisersesch, die "Raiffeisenbank Moselkrampen" (1.479 Mitglieder / Bilanzsumme 139 Millionen Euro / 24 Mitarbeiter) mit Sitz in Ernst sowie die "Raiffeisenbank Zeller-Land" (5.068 Mitglieder / Bilanzsumme 266 Millionen Euro / 57 Beschäftigte) mit Sitz in Briedel.

Alle drei - bislang eigenständigen Raiffeisenbanken - sind "eingekesselt" von großen Konkurrenzbanken aus dem genossenschaftlichen Verbund. So etwa durch die "Volksbank RheinAhrEifel" (116.000 Mitglieder), die über eine Bilanzsumme von 4,4 Milliarden Euro, 680 Mitarbeiter und 36 Geschäftsstellen verfügt. Etwas kleiner ist die "VVR Bank" mit Sitz in Simmern (47.000 Mitglieder). Die Bilanzsumme weist rund 2,6 Milliarden auf. 455 Mitarbeiter sind in 27 Filialen tätig. Noch etwas kleiner ist die "VR Bank Rhein-Mosel" (28.600 Mitglieder) mit Sitz in Neuwied, die allerdings mit der "Volksbank RheinAhrEifel" eine Fusion plant. Die Bilanzsumme beträgt 1,758 Milliarden Euro, das Institut hat 291 Beschäftigte und betreibt 19 Geschäftsstellen.

Nach Wochenspiegel-Informationen könnte sich das Kräfteverhältnis bald verändern. Die drei Raiffeisenbanken "Zeller Land", "Moselkrampen" sowie "Eifeltor" führen zurzeit Fusionsverhandlungen. Die Gespräche, so berichten Beteiligte, seien bereits weit fortgeschritten. Ein neue, fusionierte Raiffeisenbank im Landkreis könnte mit einer Bilanzsumme von über 800 Millionen Euro ein starkes, gut aufgestelltes und zukunftssicheres Geldinstitut werden. Heute sind die Vorstände der drei Banken, so WochenSpiegel-Informationen, zu einem gemeinsamen Gespräch zur Bundesbank gereist. Im kommenden Jahr sollen, so die derzeitige Planung, die Generalversammlungen der drei Banken über den Zusammenschluss entscheiden. Sitz der neuen Bank, die ihren Sitz dann noch im Kreis Cochem-Zell hat, soll Kaisersesch sein. Da zwei Vorstände der beteiligten Banken im Jahr 2024 altersbedingt ausscheiden, soll nach derzeitigen Planungen die Bank zukünftig von einem Vierer-Vorstand geführt werden. "Geheim" ist noch der Name der gemeinsamen Bank. Der soll erst in der kommenden Woche den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgestellt werden. Bericht folgt!


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