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Mario Zender

Platzt Flughafendeal heute?

Lautzenhausen. Flughafen Hahn: Heute läuft die letzte Frist zur Zahlung des Kaufpreises ab

Platzt der Verkauf des Flughafens Hahn an die

Platzt der Verkauf des Flughafens Hahn an die "Swift Conjoy GmbH"? Heute läuft nach WochenSpiegel-Informationen die letzte Frist zur Zahlung des Kaufpreises aus.

Bild: Archiv

Von Mario Zender

Der insolvente Hunsrück-Flughafen Hahn kommt nicht zur Ruhe. Nachdem im Juni der Verkauf des Flughafens an die "Swift Conjoy GmbH" mit Sitz in Frankfurt vermeldet wurde, dachten die Beteiligten und insbesondere die mehr als 400 Beschäftigten, dass der angeschlagene Flughafen nun endlich in ruhigeres Fahrwasser kommt. Doch das ist offenbar nicht der Fall. Nach Informationen des WochenSpiegel, steht der Verkauf kurz vor dem Platzen. Heute läuft die letzte Frist des Insolvenzverwalters ab, mit der der Käufer aufgefordert wird, den Kaufpreis zu zahlen. Läuft die Frist ab, so berichten mit dem Verkauf betraute Personen, ist der Deal gescheitert.

Nach unbestätigten Informationen sollen offenbar Investoren, die gemeinsam mit "Swift Conjoy" den Kauf durchführen wollten, abgesprungen sein. Nach WochenSpiegel-Informationen hat Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner bereits Gespräche mit zwei weiteren Kaufinteressenten aufgenommen. Sollte der Deal heute platzen, sind zwei weitere Bieter im "Rennen". Und zwar das Trierer Unternehmen "Triwo AG" sowie "NR Holding AG". Die "Triwo AG" gilt als renommiertes Unternehmen im Bereich Projektentwicklung von Gewerbe-, Industrie- und Sonderimmobilien und hat bundesweit Niederlassungen an über 22 Standorten. Chef des Unternehmens ist Peter Adrian, der auch das Amt des Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) inne hat. Adrians Unternehmen hat bereits die Flughäfen in Zweibrücken und den ehemaligen Militärflughafen Mendig übernommen und erfolgreich entwickelt. Die "NR Holding AG" ist wiederum, wie der Name schon sagt, eine Aktiengesellschaft. Und deren Hauptaktionär ist Wiktor Charitonin ein Pharma-Unternehmer aus Russland. 2016 hatte dessen "NR Holding AG" den insolventen Nürburgring übernommen.
Die "Triwo AG" und die "NR Holding AG" hatten jeweils im Bieterverfahren weniger geboten als die "Swift Conjoy GmbH". Nun könnte einer der beiden eventuell doch noch zum Zuge kommen.

Sollte der Deal wirklich platzen, wäre dies nicht der erste Verkauf, der in die Hose geht. 2016 hatte sich die Landesregierung von Rheinland-Pfalz von der - mutmaßlich betrügerischen - chinesischen Firma "Shanghai Yiqian Trading" bei einem ersten Verkaufsversuch der 82,5 Prozent an der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH über den Tisch ziehen lassen. Erst im letzten Moment zog die Regierung die Reißleine und rettete so viel Steuergeld. Ein Jahr später stieg der chinesische Konzern "HNA" als Großinvestor ein und übernahm die Mehrheitsbeteiligung vom Land Rheinland-Pfalz. 15 Millionen Euro zahlten die Chinesen damals für 82,5 Prozent des Flughafens an das Land Rheinland-Pfalz. Hessen hält noch 17,5 Prozent. Vier Jahre später dann die Insolvenz des Flughafens. Seitdem versucht Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner den Flughafen zu verkaufen. Der einstige US-Militärflughafen, der aus Marketinggründen Flughafen Frankfurt-Hahn heißt, hat eine Besonderheit, die seltene Nachtfluggenehmigung. Rund um die Uhr dürfen hier Flugzeuge starten und landen. Bericht folgt!


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