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Russischer Investor schnappt sich Flughafen

LAUTZENHAUSEN. Hahn-Verkauf steht: Verträge offenbar bereits unterzeichnet

Der Flughafen Hahn im Hunsrück bekommt offenbar einen neuen Eigentümer. Der russische Investor Victor Charitonin übernimmt den Flughafen mit seiner "NR-Holding". Foto: Zender

Der Flughafen Hahn im Hunsrück bekommt offenbar einen neuen Eigentümer. Der russische Investor Victor Charitonin übernimmt den Flughafen mit seiner "NR-Holding". Foto: Zender

Von Mario Zender

Die monatelange Hängepartie um den Hunsrück-Flughafen Hahn geht zu Ende: Nach Informationen des WochenSpiegel übernimmt der russische Unternehmer Victor Charitonin mit seiner "NR-Holding" den angeschlagen Flughafen. Damit schlägt der milliardenschwere Pharmaunternehmer Charitonin bereits zum zweiten Mal dort zu, wo größtenteils landeseigene Gesellschaften unternehmerisch gescheitert sind. Charitonin ist bereits seit einigen Jahren mehrheitlich an der Eifelrennstrecke Nürburgring - und zwar zu 99 Prozent - beteiligt. Nun investiert seine Holding, nach Informationen unserer Zeitung, rund 20 Millionen Euro im Hunsrück. Der notarielle Vertrag soll bereits bei einem Notar in Frankfurt am Main unterzeichnet worden sein. Auch hat, so Informationen des WochenSpiegel, der neue potentielle Käufer - anders als sein Vorgänger - bereits einen Millionenbetrag auf einem Notaranderkonto hinterlegt. Dies war beim ersten Deal, als die Frankfurter Gesellschaft "SWIFT Conjoy", den Kaufvertrag über den Flughafen Hahn unterzeichnet hatte, nicht erfolgt. Der Vertrag mit "SWIFT Conjoy" wurde, so bestätigte es ein Insider, vor einigen Tage von Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner gekündigt. Zwar gab es Bestrebungen eines Investors in den Vertrag mit "SWIFT Conjoy" einzusteigen, die aber gescheitert sein sollen. Nun ist der Weg frei für die "NR-Holding" . Der Verkauf muss nun noch von der Außenhandelskammer des Wirtschaftsministeriums genehmigt werden. Dies scheint aber Formsache. Denn der russische Investor Victor Charitonin (51) ist nicht mit Sanktionen wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine belegt. Für die Gläubiger, und damit insbesondere das Land Rheinland-Pfalz, bedeutet der Verkauf an den Investor Victor Charitonin möglicherweise eine beträchtliche Verschlechterung. Denn die Russen zahlen offenbar deutlich weniger Geld für die Übernahme als "SWIFT Conjoy" geboten hatte. Ob dieser "Schaden" nun von "SWIFT Conjoy" eingefordert wird oder die Gläubiger diesen von Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner verlangen, ist unklar. Letzterem könnte angelastet werden, dass er beim ersten Käufer, der "SWIFT Conjoy", keine Sicherheitsleistung eingefordert hatte. Dies sehen Juristen als Fehler. Der einstige US-Militärflughafen im Hunsrück mit einer seltenen Nachtfluggenehmigung hatte im Oktober 2021 Insolvenz angemeldet. Die wirtschaftliche Lage des Flughafens hatte sich aber zuletzt deutlich verbessert.


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