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Corona statt Sommerloch

Der regionale Arbeitsmarkt war auch im Juli von der Corona-Epidemie geprägt. Allerdings fällt der Anstieg der Arbeitslosenzahlen moderat aus, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilt.

Ein Grund könnte sein, dass sich das zu dieser Jahreszeit übliche "kleine Sommerloch" verspätet: Zu Beginn der Sommerferien steige die Arbeitslosigkeit üblicherweise kurzfristig an, weil viele junge Leute, die ihre Ausbildung beenden, nicht sofort eine Anschlussbeschäftigung fänden und für einige Wochen arbeitslos würden. Da im Corona-Jahr 2020 viele Abschlussprüfungen verschoben werden mussten, verzögere sich offenbar auch das Sommertief. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen Im Landkreis Ahrweiler zählen die Statistiker Ende Juli 3.202 arbeitslose Frauen und Männer. Das sind 28 mehr als im Juni und 677 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt wie vor vier Wochen bei 4,5 Prozent und damit um 0,9 Prozentpunkte höher als im Juli 2019.Auch auf dem Stellenmarkt sei die Krise noch deutlich ablesbar. Zwar seien dem Arbeitgeberservice im Juli 152 neue Stellen gemeldet worden, wodurch die Gesamtzahl der vorliegenden Stellenangebote nun bei 492 liege. Dies seien jedoch immer noch 272 weniger als vor einem Jahr. Anstieg der Kurzarbeit Kurzarbeit spiele in der Corona-Krise nach wie vor eine entscheidende Rolle, um größeren Schaden für die regionale Wirtschaft zu verhindern. In den letzten vier Wochen zeigten zwölf Betriebe für 294 Mitarbeiter Kurzarbeit an - im Juni waren es noch 26 Betriebe, aber nur 145 Beschäftigte. Insgesamt gab es seit Anfang April aus dem Ahrkreis 1.480 Anzeigen für 13.087 Beschäftigte aus der Region. Da mit einer solchen Anzeige lediglich die Möglichkeit geschaffen werde, Kurzarbeit zu nutzen, sei dies jedoch nur ein Indiz dafür, wie viele Betriebe und ihre Mitarbeiter diese Unterstützung tatsächlich nutzen. ihre Unterlagen bei der Arbeitsagentur einzureichen. Weniger Stellen Nachhaltig von der Pandemie geprägt, sei auch der Ausbildungsmarkt in der Region. Vor dem offiziellen Start des neuen Ausbildungsjahres seien im Agenturbezirk laut Statistik noch 184 junge Menschen auf der Suche nach einer Perspektive, 254 Betriebe konnten ihre Lehrstellen bislang nicht besetzen. Damit kommen rein rechnerisch rund 1,4 Stellen auf jeden Bewerber und jede Bewerberin. Damit seien die jungen Leute, die sich bislang nicht entscheiden konnten, zwar theoretisch noch immer in einer komfortablen Situation, betont Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. Allerdings gebe ihm zu denken, dass mit 567 mehr als 100 Lehrstellen weniger gemeldet wurden als im Vorjahr. "Das ist vor allem für die Unternehmen selbst ein Problem. Angesichts eines nach wie vor hohen Fachkräftebedarfs sollte jeder, wenn eben möglich, an der Ausbildung festhalten", so Schmidt.


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