»Da schlummert noch einiges an Potenzial«
»Man kann davon ausgehen, dass alle Innovationen in der Automobilentwicklung der letzten 40 Jahre am Nürburgring getestet wurden. Managementwissen ist hier gefragt. Die Besonderheiten unserer Studiengänge sind hier live zu erleben – aus unserer Sicht ein idealer Ausgangspunkt um Wissenschaft und Praxis zusammenzubringen«, erklärt Prof. Dr Bettina Reuter von der Hochschule Kaiserslautern.
Insgesamt 50 Studierende büffeln derzeit während der Präsenzveranstaltungen am Nürburgring für ihren Master of Business Administration (MBA) in den Studiengängen Motorsport-, Sport, und Innovations-Management. Im Mai 2015 sind die MBA-Studiengänge angelaufen. »Die ersten Absolventen werden im Herbst 2017 ihren Abschluss machen«, betont Reuter.
Vier Semester sind für das berufsbegleitende Studium angesetzt. Drei Präsenzphasen, jeweils freitags und samstags in den ersten drei Semestern, finden am Ring statt. Im vierten Semester führt die Abschlussarbeit die Studierenden wieder an die Eifel-Rennstrecke. »Besonders interessant wird das Studium durch den enormen Praxisbezug aber auch durch Dozenten und Gastreferenten aus dem Motorsport-Metier«, verrät Bettina Reuter. So zählt auch Volker Strycek, selbst Rennfahrer und Leiter des Opel Performance-Centers, zur Riege der Dozenten.
Keine Männerdomäne
Die Studierenden kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen. »Einige sind Renningenieure, die in die Teamführung wechseln, oder sie kommen aus dem Marketingbereich bestimmter Verbände. Es sind aber auch Fahrer dabei, die aus alteingesessenen Rennsport-Familien stammen«, sagt die Studiengangs-Leiterin. Aber wer meint, dass »Studieren am Ring« (StaR) nur was für Männer ist, liegt falsch. »Mit 40 Prozent liegt der Anteil an weiblichen Studierenden erfreulich hoch«, so Reuter.Bei der Durchführung der MBA-Studiengänge am Ring kann die Hochschule Kaiserslautern auf starke Partner zählen. »Einer unserer Hauptpartner ist Lotto Rheinland-Pfalz. Die Gesellschaft unterstützt uns zum einen, indem sie uns Räumlichkeiten direkt gegenüber der Boxengasse zur Verfügung stellt und zum anderen finanziell. Räume der Nürburgring GmbH können wir ebenfalls nutzen. Neben Dozenten des Deutschen Motorsport-Bundes, die bei uns unterrichten, stellt der Verband auch wichtige Kontakte her, gerade auch im internationalen Bereich. Es ist toll, dass wir soviel Unterstützung bekommen«, sagt Prof. Dr. Reuter.
Dafür, dass die Nachfrage am Ring zu studieren seit 2015 ungebrochen ist, nennt die Professorin einen einfachen Grund: »Es ist der weltweit einzige Studiengang im Bereich Motorsport-Management. Den planen wir übrigens zukünftig zusätzlich in englischer Sprache anzubieten. Da schlummert noch einiges an Potenzial.«