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Vorkehrungen gegen Coronavirus

Zwar ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit der Atemwegserkrankung im Kreis Ahrweiler gering. Das Gesundheitsamt und die Krankenhäuser im Kreis sind aber gewappnet.
Weltweit arbeiten Wissenschaftler daran, das Virus – das unter dem Name Coronavirus bekannt wurde – zu verstehen.                               Foto: Michael Jarmoluk/pixabay

Weltweit arbeiten Wissenschaftler daran, das Virus – das unter dem Name Coronavirus bekannt wurde – zu verstehen. Foto: Michael Jarmoluk/pixabay

Der Coronavirus beschäftigt derzeit Deutschland wie kaum ein anderes Thema. Seinen Ausgang hat der Virus in China genommen. In Deutschland sind derzeit vier infizierte Menschen bekannt, die alle beim gleichen Unternehmen in Bayern arbeiten (Stand bei Redaktionsschluss). Sicherheitsvorkehrungen gibt es auch im Kreis Ahrweiler. Stefan Embacher, Pressesprecher des Kreises Ahrweiler, erklärte auf Anfrage des WochenSpiegel: "Aktuell stehen die Gesundheitsämter in Rheinland-Pfalz, das Landesuntersuchungsamt, das Landesamt für Jugend, Soziales und Versorgung sowie das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in einem engen landesweiten Informationsaustausch. Interne Maßnahmenpläne zur Infektionsprävention liegen hierzu bereit." Im Kreis habe das Gesundheitsamt Ahrweiler Informationsmaterial über das neuartige Coronavirus an die Krankenhäuser und die niedergelassenen Ärzte verteilt. Sollte tatsächlich ein Fall einer bestätigten Infektion vorliegen, kontaktiert das Gesundheitsamt die infizierte Person, ermittelt mögliche Kontaktpersonen, befragt die Kontaktpersonen zu Symptomen, informiert über das Krankheitsbild und leitet im Bedarfsfall weitere erforderliche Maßnahmen ein, so Embacher. Schnelltests werden vorgehalten So erklärt es auch Norbert Frieling, Pressesprecher der Marienhaus GmbH, die das Marienhaus Klinikum in Ahrweiler und das St. Josef-Krankenhaus in Adenau betreibt. Das Personal sei für die Situation sensibilisiert. Die entsprechende Stabsstelle des Unternehmens habe eine fünfseitige Infoschrift für die Mitarbeiter erstellt und sie ihnen zukommen lassen. Im Falle eines Verdachts gebe es treffsichere Schnelltests, die in den Krankenhäusern vorhanden seien. Außerdem versuche man herauszufinden, wo es Berührungspunkte des Patienten mit anderen Menschen gebe und wie der Patient an das Virus gelangt sein könnte. Ein Patient werde in den Krankenhäusern in Einzelzimmern mit eigener Nasszelle und ohne Kontakt nach außen untergebracht. Die Hygienemaßnahmen würden verschärft. Schutzkleidung, mehrlagiger Mund- und Nasenschutz beim Patienten, Atemschutz bei den Mitarbeitern, Handschuhe, Schutzbrille und gut desinfizierte Hände seien vorgesehen. "Außerdem bitten wir die niedergelassenen Kollegen, Patienten mit Verdacht auf Coronavirus vorher anzukündigen", so Frieling. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen: Laut Robert-Koch-Institut bleibt die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland derzeit weiterhin gering, so Stefan Embacher: "Diese Einschätzung kann sich kurzfristig durch neue Erkenntnisse ändern." Mit einem Import von einzelnen Fällen nach Deutschland müsse gerechnet werden. Auch einzelne Übertragungen in Deutschland seien möglich. Symptome deuten eher auf Grippe hin Beim Coronavirus handelt es sich laut Norbert Frieling um eine Viruserkrankung der unteren Atemwege. Christian Drosten, Leiter des Instituts für Virologie an der Berliner Charité, erklärt, dass die Symptome tendenziell mit Reizhusten, Atemnot und Fieber einhergehen. Es sei ein Krankheitsgefühl, mit dem man zum Arzt geht. Allerdings sei es in Deutschland wesentlich wahrscheinlicher, dass diese Symptome auf eine Grippe hinweisen. "Wirksame und effektive Maßnahmen zum persönlichen Schutz sowie zum Schutz von anderen Personen vor der Ansteckung mit Erregern von Atemwegsinfektionen sind laut Robert-Koch-Institut eine gute Händehygiene, eine korrekte Husten- und Nies-Etikette und das Abstandhalten von krankheitsverdächtigen Personen", sagt Stefan Embacher vom Kreis Ahrweiler. Diese Maßnahmen seien in Anbetracht der Grippewelle aber ohnehin überall und jederzeit angeraten.


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