Weniger Einbrüche, mehr häusliche Gewalt
3.469 Straftaten registrierte die Polizeiinspektion (PI) Remagen im vergangenen Jahr. Das waren 117 Taten und somit 3,3 Prozent weniger als 2018. Das geht aus der Krimialstatistik 2019 hervor, die die PI veröffentlicht hat. Das Dienstgebiet der PI Remagen umfasst die Städte Remagen und Sinzig, Stadt und Verbandsgemeinde Bad Breisig sowie große Teile der Verbandsgemeinde Brohltal. Dies sind insgesamt rund 220 Quadratkilometer mit etwa 60.000 Einwohnern. Die Aufklärungsquote der PI Remagen lag 2019 bei 65,4 Prozent und somit höher als die durchschnittliche Aufklärungsquote der vergangenen Jahre. Diese lag bei 62 Prozent. Dabei war die Zahl der Tatverdächtigen, die öfter als einmal straffällig wurden, 2019 etwas höher als im Vorjahr. Insgesamt waren 75 Prozent der Tatverdächtigen männlich. Einen Rückgang von 89 Taten in 2018 auf 56 Taten in 2019 registrierte die Polizei im Bereich der Einbrüche. 2016 waren es sogar noch 173 Einbrüche gewesen. Das entspricht einem Rückgang auf ein Drittel innerhalb von vier Jahren und ist der niedrigste Wert seit mehr als zehn Jahren. Hier zeigen offenbar unter anderem die Aufklärungs-, Präventions- und Kontrollmaßnahmen der letzten Jahre deutlich Wirkung. 400 registrierte Körperverletzungen 2019 verzeichnete die PI 616 Rohheitsdelikte wie Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung und Straßenraub. Das waren genauso viele wie 2018.Mittelfristig betrachtet sind das die niedrigsten Werte seit vielen Jahren. 400 dieser Rohheitsdelikte waren Körperverletzungen. Das entspricht etwa dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. 83 der Taten zählten zu den gefährlichen Körperverletzungen. Das waren zehn weniger als 2018. Die Zahl der Sachbeschädigungen stieg von 364 in 2018 auf 382 in 2019. Insbesondere der Vandalismus im öffentlichen Raum nahm zu - von 107 Taten in 2018 auf 143 Taten in 2019. 125 Fälle "häuslicher Gewalt" bearbeitete die Remagener Polizei 2019. Das war ein Fall weniger als 2018. Diese Taten sind in den vergagenen Jahren stetig gesunken. 2016 waren es 177 Fälle. In 94 dieser Fälle kam es 2019 unmittelbaren körperlichen Übergriffen. 2018 geschah dies nur 85 mal. Zudem gab es 2019 einige gravierendere Einzelfälle, die zudem ein wiederholtes polizeiliches Eingreifen erforderlich machten. In der Statistik zählt das laut Polizei aber nur als ein einziger Fall. Trotz eines engmaschiges Hilfs- und Betreuungsangebot von staatlichen und nichtstaatlichen Hilfsorganisationen koste es die Betroffenen noch viel Überwindung, diese Hilfe anzunehmen oder sogar sich selbst als Opfer zu akzeptieren. Seit Jahren rückläufig sind die Betrugsfälle. Die Fallzahlen sanken von 869 in 2017 über 595 in 2018 auf nunmehr 465 Delikte in 2019. Die Zahl der Opfer im Bereich der PI Remagen sei aber viel höher. Dies liege daran, dass die große Masse der Taten über das Telefon oder Internet begangen werden, heißt es im Polizeibericht. Da sich die Täter in diesen Fällen außerhalb des Dienstgebietes der PI Remagen befinden, gehen sie nicht in diese Statistik ein. Gezählt werden sie vom Bundeskriminlalamt auf Bundesebene, da sie in der Regel keinem bestimmten Ort oder einer Region als Tatort zugerechnet werden können. Allerdings wohnen im Bereich der PI Remagen natürlich viele Geschädigte dieser überregionalen Betrugsmaschen, so dass die Aufnahme, Erstbearbeitung und Steuerung dieser Delikte auch bei der PI Remagen viel Zeit und Personalressourcen bindet - und für viel Verdruss bei den Betroffenen sorgt.