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Burg Bruch wird Bühne: 100 Jahre Zuckmayer live 

Bruch. Mit einem außergewöhnlichen Theaterprojekt wollen Claudia und Stefan Bastians die Burg Bruch zu neuem, kulturellen Leben erwecken.

Ihr jüngst gegründetes »Eifeler Burgtheater« startet mit Carl Zuckmayers satirischer Komödie »Der fröhliche Weinberg«, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feiert. Vor genau einem Jahrhundert wurde das Stück in Berlin uraufgeführt.
Die beiden Theatermacher sind in der Kulturszene längst bekannt. Ob »Odyssee.16« in einem Zirkuszelt im Palastgarten Trier oder die Krimi-Soap »TreVirus« als Kinofilm – Claudia und Stefan Bastians haben bereits größere und kleinere Projekte realisiert.

Alte Mauern werden zur Bühne


Das Theater in der mittelalterlichen Burg Bruch ist jedoch mehr als ein Schauspiel: Es fördert Kultur auf dem Land, bindet Menschen aus der Region ein und markiert den Auftakt zu einer Theaterreihe mit verschiedenen Performances, die sowohl auf der Burg als auch in der Umgebung gezeigt werden (der Wochenspiegel berichtete). Auf Burg Bruch wird das Gemäuer selbst zur Bühne: Der erste Akt entfaltet sich im Innenhof, der für die Aufführung in ein Weingut verwandelt wird. Der zweite Akt spielt im Festzelt, ein weiterer schließlich unter freiem Himmel. Auf der Bühne stehen dabei sowohl erfahrene Darstellerinnen und Darsteller als auch Laien – alle stammen aus den umliegenden Dörfern. Das Publikum ist mittendrin im Geschehen und Teil des Spiels. Ursprünglich hatten die Veranstalter auch  noch ein begleitendes Essen vorgesehen, den Gedanken aber wieder verworfen, weil das die Eintrittskarten zu teuer gemacht hätte.

Publikum ist Teil des Spiels


Gerade läuft die heiße Phase der Proben: Die Premiere von »Der fröhliche Weinberg« findet am Mittwoch, 10. September, um 20 Uhr statt. Die heitere Komödie bleibt trotz ihres Alters aktuell: Zuckmayer behandelt Themen wie Generationenkonflikte, Gier und Neid, Heimatidylle und Fremdenfeindlichkeit, ironisiert sie – und feiert zugleich die Liebe und das Leben in einer Weinregion.

Im Mittelpunkt des Stücks steht Jean-Baptiste Gunderloch, der eine Hälfte seines Weinguts verkaufen und in den wohlverdienten Ruhestand gehen möchte. Die andere Hälfte soll seine Tochter Klärchen als Mitgift bekommen – vorausgesetzt, ihre Beziehung ist fruchtbar. Wie es der Zufall will, mischen sich habgierige Weinhändler kräftig ein. Es wird gestritten, geprügelt, sich versöhnt, geliebt – und nach einer durchzechten Nacht kommen gleich vier Brautpaare zusammen. . . Und die Einsicht, dass sich Liebe und Lebenswerk nicht einfach billig veräußern lassen.

Premiere:
Mi., 10. Sept., 20 Uhr

Aufführungstermine:
Do. 11. Sept., 20 Uhr; So. 14. Sept., So. 21. Sept. und So. 28. Sept., jeweils 18 Uhr.

Einlass: 2 Stunden vor Beginn (bei Regen findet die Vorstellung im Festzelt statt).

Tickets: Ticket Regional (26 €); AK 28 €.


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