Stephanie Baumann

Update 3:  Nach dem Tod eines 28-Jährigen:Säubrennerkirmes wird nicht abgesagt

Wittlich. Der Tod eines jungen Mannes überschattet die Kirmes. Das Fest soll aber weiterlaufen. "Keine einfache Entscheidung," so Bürgermeister Rodenkirch.
Wegen Ermittlungsarbeiten der Kriminalpolizei war die Wittlicher Altstadt am Samstag Nachmittag gesperrt. Nach einer Krisensitzung hat die Stadtverwaltung "schweren Herzens" entschieden, die Säubrennerkirmes nicht abzusagen.

Wegen Ermittlungsarbeiten der Kriminalpolizei war die Wittlicher Altstadt am Samstag Nachmittag gesperrt. Nach einer Krisensitzung hat die Stadtverwaltung "schweren Herzens" entschieden, die Säubrennerkirmes nicht abzusagen.

Bild: Arnold Baumann

Die Ermittlungsarbeiten der Polizei, die am Tatort durchgeführt werden mussten und zu einer vorübergehenden Sperrung des Festgeländes geführt haben, sind inzwischen abgeschlossen. Das Kirmesprogramm soll wie geplant weiterlaufen. Der Rummelplatz ist seit ca. 14 Uhr wieder geöffnet. Die Stadt dankt allen Schaustellern, Händlern,  und Standbetreibern sowie allen Besuchern für Ihre Geduld und das entgegengebrachte Verständnis für die Maßnahmen.

Lesen Sie hier das aktuelle Statement von Bürgermeister Joachim Rodenkirch:

„Ich bin entsetzt und furchtbar traurig, dass ein junger Mann auf der Säubrennerkirmes, an der viele Menschen zusammenkommen um friedlich miteinander zu feiern, auf solch brutale Weise zu Tode gekommen ist. Mein tiefstes Mitgefühl gilt den Eltern und der Familie des Getöteten. Ich hoffe, dass der Täter bald gefunden und seiner gerechten Strafe zugeführt wird.“ Schweren Herzen hat die Stadt entschieden, die Kirmes trotz der Tragödie weiterlaufen zu lassen.

Die Entscheidung war nicht einfach. Es wird sicherlich Menschen geben, die dies als respektlos gegenüber dem Opfer und der Familie empfinden. Andere werden argumentieren, dass die Kirmes ein wichtiger Teil der Stadtidentität ist und die Weiterführung einen Akt des Widerstands gegen die Gewalt darstellt. Die tödliche Folge einer gewalttätigen Auseinandersetzung hat die Stadt über Nacht verändert und die Feierlichkeiten werden von einer nachdenklichen, gedämpften Atmosphäre begleitet. Die Kirmes, die sonst ein fröhlicher Ort der Zusammenkunft ist, ist nun von einem Schleier der Trauer umgeben.

Sicherlich werden einige Besucher die Frage nach der Sicherheit für die Kirmesbesucher stellen. Es handelt sich um eine Einzeltat und zu keinem Zeitpunkt bestand eine Gefahrenlage für die Allgemeinheit. Für die Kirmes wurde eigens ein umfangreicheSicherheitskonzept erstellt, dass sich bereits über Jahre bewährt hat. Das Konzept sieht kontinuierliche Rundgänge über das gesamte Festgelände durch Streifen der Polizei, der amerikanischen Militärpolizei, Kräften der Bereitschaftspolizei und Mitarbeitern des Ordnungsamtes „in ausreichender Zahl“ vor. So soll sichergestellt werden, dass bei Zwischenfällen schnell Einsatzkräfte vor Ort sind. In den nächsten Tagen wird die Präsenz der Einsatzkräfte weiter verstärkt, um dem gesteigerten Sicherheitsbedürfnis, das derzeit sicherlich vorhanden ist, Rechnung zu tragen."

In der Nacht zum Samstag war es zu einer Auseinandersetzung im Festbereich der Säubrennerkirmes gekommen. Gegen 2:40 Uhr erhielt die Polizei Wittlich Meldung über eine Auseinandersetzung in der Trierer Straße. Ein 28-Jähriger aus Wittlich erlitt hierbei eine Stichverletzung und verstarb.

Nach ersten Erkenntnissen entfernte sich kurz nach der Tat eine vierköpfige Personengruppe, bestehen aus zwei Männern und zwei Frauen, alle im Alter von schätzungsweise Mitte bis Ende Zwanzig Jahren, von der Tatörtlichkeit. Einer der Männer habe eine blutende Verletzung im Bereich des Gesichtes, womöglich an der Stirn, einer der Männer habe eine Basecap getragen.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise, insbesondere zu der beschriebenen Personengruppe, geben können, sich unter 0651/9779-2290 bei der Kripo Trier zu melden.


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