

Das Flußbacher Frauenstraflager war ab dem 16. September 1942 Außenstelle des Strafgefängnisses, hatte vier große Baracken sowie zwei kleinere Gebäude, von einem Drahtzaun umgeben, im Bereich Entelt unterhalb des Kaler Kreuzes gelegen. Die meisten inhaftierten Frauen arbeiteten zwangsweise nicht in Flußbach, sondern an mindestens 26 Außenarbeitsstellen, wie z. B. in der Trockenkartoffelfabrik "Appolonia" in Gillenfeld oder der Firma "Romika" in Gusterath. Zudem wurden die Gefangenen auch zu örtlichen Bauern geschickt, um dort die Hofarbeiten zu unterstützen.
Am 14. Juli 1943 wurde das Lager durch einen Bombenangriff der Alliierten teilweise zerstört. Im Spätsommer 1944 begann vor der näher rückenden Front die Verlegung der Frauen in andere Strafanstalten. In den knapp zwei Jahren von 1942 bis 1944 wurden mindestens 1885 Frauen in Flußbach inhaftiert. Die Gefangenen setzten sich im Wesentlichen aus zwei Gruppen zusammen: Zum einen waren es Französinnen und Luxemburgerinnen, die oft wegen ihres politischen Widerstandes als "Nacht-und-Nebel"-Häftlinge aus ihren Heimatländern verschleppt wurden und in Flußbach in Untersuchungshaft auf ihren Prozess warteten. Zum anderen waren deutsche Frauen als Strafgefangene in Flußbach. Viele Häftlinge wurden von Flußbach in Konzentrationslager, insbesondere ins Frauen-KZ Ravensbrück, verschleppt. Einige Frauen aus Frankreich und Luxemburg wurden in den späteren Jahren von Pfarrer Kreutz und Pfarrer Wax in Flußbach begrüßt.
Die Referentin Dr. Lena Haase von der Universität Trier befasst sich wissenschaftlich seit zehn Jahren mit dem Schicksal von Frauen, die in Flußbach in Haft waren. Sie ist u.a. Vorsitzende des Vereins Arbeitskreis "Erinnerung der Großregion".



