

Während der gefiederte Mitbewohner seine Belohnung genießt, wuseln kleine Hunde durch den Raum, bellen aufgeregt durcheinander, hüpfen auf Sofas – und direkt in die Herzen.
Der Wohnbereich von Carmen (62) und Werner Schürrer in Bettenfeld ist eine Mischung aus Tierparadies und Kreativwerkstatt: Auf der Anrichte stapeln sich Tassen mit Pfotenmotiven, an der Wand hängt ein frisch bedrucktes T-Shirt mit der Botschaft: »Tierschutz ist nicht verhandelbar.« Man spürt sofort: Hier wird Tierliebe nicht nur gelebt, sondern geteilt.
Und genau hier, auf dem privaten Grundstück der Schürrers, entsteht derzeit ein Herzensprojekt – die erste Tiertafel im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Am 16. und 17. August startet das Projekt – für TierbesitzerInnen, die Unterstützung brauchen, um ihre treuen Begleiter weiter versorgen zu können.
Carmen Schürrer ist eine Frau, die nicht lange redet, sondern anpackt. Mit rheinischem Temperament, offenen Armen und einem großen Herz für Tiere. »Ich bin eine typisch kölsche Frohnatur – und die Erste, die auf dem Tisch steht«, sagt sie schmunzelnd.
2019 zog das Ehepaar aus dem Großraum Köln-Kerpen nach Bettenfeld – der Gesundheit wegen. Das Eifelklima tut Carmen gut, der Abschied von der Stadt fiel nicht schwer. »Hier sind die Leute offen, herzlich – wir haben uns schnell zuhause gefühlt.«
Stillstand? War nie ihr Ding. Bald organisierte sie in Bettenfeld Hundewalks für die Nachbarschaft – jetzt folgt der nächste Schritt: eine feste Ausgabestelle für Tierfutter, Leinen, Zubehör und mehr. Alles ehrenamtlich, alles auf dem eigenen Gelände, alles mit Herzblut.
»Ob Rentner, Alleinerziehende oder Menschen in Übergangsphasen – niemand soll sein Tier abgeben müssen, nur weil das Geld knapp wird«, betont Carmen.
Hinter dem Projekt steht der Verein »Wir helfen – Boogie e.V.«, benannt nach einem schwer kranken Hund, den Familie Schürrer kennenlernen durfte. Heute ist der Verein bundesweit aktiv, vermittelt Tierpatenschaften, arbeitet mit über 200 Tierärzten zusammen – und springt ein, wenn Tierliebe an finanziellen Hürden scheitert.
Die Eröffnung der Tiertafel soll ein Fest für Zwei- und Vierbeiner werden – mit Kaffee und Kuchen, Tombola, Verkaufsständen und handgemachten Artikeln wie T-Shirts oder Tassen mit Tiermotiven, gestaltet von Carmen selbst. Der Erlös? Fließt direkt zurück in den Tierschutz. Parallel entsteht auf dem Grundstück ein zweites Projekt: der »Zauberhafte Trödelladen«. Verkauft werden gut erhaltene Sachspenden – auch hier gehen sämtliche Einnahmen in den Verein.
»Bisher haben wir vieles privat gestemmt«, erzählt Carmen. »Aber mir gehen die Ideen nicht aus.« Und wenn doch? Dann hat Werner sie meistens schon umgesetzt – handwerklich ist er ein echtes Multitalent.
Wer das Projekt unterstützen möchte, kann Fördermitglied werden (30 Euro im Jahr), Futter oder Trödel spenden – oder einfach vorbeikommen. Auch Firmen, die mit Sachspenden helfen wollen, sind herzlich willkommen.
Und während Einstein erneut seine Zahlen krächzt, springt einer der kleinen Rattler schwanzwedelnd auf den Schoß der Reporterin – als wolle er sagen: Schön, dass du da bist. . .
So kann man helfen:



