kfd: Von Frauen für Frauen
Im kfd-Diözesanverband Trier – einer von bundesweit 20 – engagieren sich 28.000 Frauen. Nicht nur in der Kirche. Auch das politische Geschehen und gesellschaftliche Abläufe verfolgen sie aufmerksam. Mit demokratischen Strukturen und und auf allen Ebenen durch ehrenamtliche Vorstände geleitet. Das ist auch bei kfd St. Markus, Wittlich so. Erst im vergangenen Jahr – zum 90. Geburtstag der kfd – wurde ein neues Leitungsteam gewählt. Erklärtes Credo: an gute Traditionen anknüpfen und mit Unterstützung engagierter Ehrenamtlerinnen bewährte Aktivitäten in den Fokus stellen. Dazu gehört die Gestaltung von Gottesdiensten ebenso wie Chorsingen, Besuchsdienste, Spendenprojekte oder die Ausrichtung von Festen. Neue Projekte und Initiativen sollen gebündelt und vernetzt werden. »Wir möchten ein Ort sein, an dem Frauen sich gerne begegnen und Feste feiern, so wie es schon von je her Tradition war« sagt Marlies Günter, Mitglied im Wittlicher Leitungsteam. Und Frauen-Leben haben viele Facetten: Frauen sind Mitarbeiterin im Betrieb oder Chefin in der Firma und arbeiten als Familienfrau. Sie sind Freundin, Mutter, Ehefrau, Tochter, sie leben mit oder ohne Kinder. Frauen engagieren sich ehrenamtlich oder hauptamtlich in Parteien, Vereinen, Gremien und nicht zuletzt in der Kirche.
Lebensentwürfe akzeptieren, Chancengleichheit fördern
»Wir sehen in der kfd die Einzigartigkeit jeder Frau in verschiedensten Lebenssituationen. Das wollen wir untereinander erfahrbar machen und durch gegenseitige Unterstützung stärken«, so wird es im Leitbild der kfd formuliert ist, erläutert Günter. Keine Frau dürfe aufgrund ihres Lebensentwurfes und ihrer Lebenssituation diskriminiert oder ausgegrenzt werden. Alleine im Bistum Trier arbeitet die kfd in nahezu 400 Pfarrgruppen. In den kirchlichen Entscheidungsgremien sind Frauen dagegen kaum zu finden. Echte Lobbyarbeit leisten, Frauen schulen und auch (politisch) zu motivieren, sich angemessene Möglichkeiten der Mitbestimmung zu schaffen, steht deshalb ganz oben auf der Agenda der kfd. »Durch gezielte Veranstaltungen sollen Frauen sensibilisiert werden, kreativ und eigenverantwortlich ihre gemeinsamen Interessen und Rechte in Kirche wie Gesellschaft im Sinne der kfd-Leitgedanken zu vertreten. Nicht zuletzt sollte eine selbstverständliche, christliche Haltung dazu führen, sich für Chancengleichheit überall einzusetzen. « sagt Marlies Günter. Egal ob es um Rentengleichheit, eine gerechtere Verteilung von unbezahlter Haus- und Familienarbeit bei Frauen und Männern, Kinderbetreuung oder Weiterbildung gehe.Miteinander der Generationen und Konfessionen
Die gängigen Strukturen seien über Jahrhunderte hinweg von Männern gemacht und die Frauen einfach dahinter »eingeordnet« worden. Wichtig sind der kfd auch ein gutes Miteinander der Generationen und die Bereitschaft, anderen Kulturen und Religionen offen und tolerant zu begegnen. Mit neuen Aktivitäten wie einer Wittlicher Stadtführung (14. Juni mit Adi Kaspari), einem Picknick am Lieserufer, zu dem Frauengruppen verschiedener Konfessionen willkommen sind (22. August) oder einem Kino-Abend (22. November) versucht die kfd in diesem Jahr auch andere und jüngere Gruppen anzusprechen. 91 Frauen engagieren sich derzeit in der kfd Wittlich, dazu kommen zusätzlich mehr als hundert Mitglieder aus der Frauengemeinschaft. Ins Gespräch kommen Interessierte jeden ersten Mittwoch im Monat bei einem kleinen Frühstück im St.-Markus-Haus Wittlich. Übrigens: auch Männer sind bei der Wittlicher kfd gerne gesehen ...Meilensteine der Bundes-kfd und der Wittlicher Frauengemeinschaft
- 1928 Der Zentralverband der kath. Müttervereine gründet sich (heute kfd-Bundesverband). In Wittlich leitet Maria Bender den ersten Jungfrauen- und Mütterverein.
- 1943 Nach dem Krieg startet der Jungfrauen-und Mütterverein auch in Wittlich neu; an der Spitze steht Johanna Fischer.
- 1963 Ein neuer kfd-Vorstand wird gewählt; Maria Musseleck leitet die Wittlicher Gruppe. n 1968 Eine neue Satzung wird verabschiedet.
- 1970 In den Pfarreien werden Ministrantinnen zugelassen.
- 1977 Frauen dürfen jetzt ohne Einwilligung des Ehemannes einer Erwerbstätigkeit nachgehen
- 1984 Bei den Katholikentagen gibt es Frauenzentren.
- 1986 Erstes Bundeserziehungsgeld kommt.
- 1990 Ein Leitfaden zur Gründung eines Frauenhauses wird erarbeitet.
- 1992 Das Rentensystem erkennt die Erziehungsleistungen von Frauen an.
- 1994 Bei Katholiken- und Kirchentagen werden ökumenische Frauengottesdienste gehalten.
- 1998 Vergewaltigung in der Ehe wird strafbar.
- 2002 In Wittlich wird ein neuer Vorstand gewählt: Lilo Musseleck leitet die kfd.
- 2004 Die katholischen Verbände legen ein Rentenmodell vor.
- 2005 Die kfd von St. Markus und St. Bernhard schließt sich zusammen.
- 2009 Mütterkuren werden Pflichtleistungen der Krankenkassen.
- 2011 kfd-Unterschriften- aktion zum Thema »Geschiedene – Wiederverheiratete«: 98.000 Menschen beteiligen sich.
- 2018 In Wittlich wird ein neuer kfd-Vorstand gewählt: Maria Spanier steht nun an der Spitze.
- kfd Wittlich Ansprechpartnerinnen: Maria Spanier (Sprecherin) Tel. 0 65 71 / 31 18 Marlies Günter (Öffentlichkeitsarbeit), Tel. 0 65 71 / 2 91 91)