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Mahnwache hält die Erinnerung wach

Trotz Regen und Kälte versammelten sich knapp 100 Wittlicherinnen und Wittlicher wie in jedem Jahr auf dem Marktplatz zur Mahnwache. Sie gedenken damit des Unrechts, das am 10. November 1938 überall in Deutschland jüdischen Mitbürgern angetan wurde. In den meisten Städten wurde das Novemberpogrom am 9. November durchgeführt. Aus „Personalmangel“ konnten die Nazis es in den kleineren Orten mit Unterstützung von Faschisten aus den Nachbarstädten erst am 10. November ihre Greueltaten durchführen, so auch in Wittlich, wo Helfer aus Trier anreisten.  

Kaddisch-Gebet

Der Arbeitskreis „Jüdische Gemeinde Wittlich“, das Emil-Frank-Institut und das Kulturamt der Stadt Wittlich hatten die Bevölkerung um Teilnahme an der Mahnwache auf dem Marktplatz gebeten. Eine jüdische Französin aus Brunoy betete das Kaddisch öffentlich. Anschließend legten die Menschen gemeinsam einen Kranz an der Synagoge nieder, bevor ein Theaterstück in der Synagoge begann.  „Ich bin ein Kontinent“ nennt das bbt bewegtbildtheater das Stück nach der Erzählung „Susanna“ der Dichterin Gertrud Kolmar, die in Ausschwitz ermordet wurde. Verwoben mit Gedichten, Kunstwerken aus Sprachbildern, die berührten und bewegten, und von Johannes Conen vertont und auf der Gitarre gespielt wurden, entstand eine dramatische Darstellung.   Foto:FF


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