Radverkehr: Konzept nimmt Gestalt an
Sie nahmen an einer kartenbasierten Umfrage der Kreisverwaltung teil. Erste Ergebnisse können nun präsentiert werden. 1.495 verwertbare Wunschverbindungen wurden eingezeichnet, die von den Teilnehmenden vorrangig für Freizeitzwecke genutzt werden. Dies spricht dafür, dass aktuell mehr Freizeit- als Alltagsfahrten stattfinden. Häufig genannte Wunschlinien befinden sich beispielsweise zwischen Bruch und Dreis, Kinderbeuern und Hetzhof oder Minheim, Kesten und Lieser. Zahlreiche Hinweise gab es zudem zur Umnutzung alter Bahntrassen zu Fahrradwegen, um Lücken im Netz zu schließen. Werden die Hemmnisse zur Nutzung des Fahrrads betrachtet, empfinden zunächst rund 95 Prozent der Befragten die Trennung von Rad- und Autoverkehr als wichtig oder sehr wichtig. Entsprechend häufig findet diese Einschätzung sich auch in der Freitextantwort zur Frage nach den Hemmnissen zur verstärkten Nutzung des Fahrrades im Alltags- und Freizeitverkehr wieder. Besonders deutlich wird der Mangel an vorhandenen Radwegen, welche direkte Wege ermöglichen. In Ergänzung dazu herrscht ein subjektives Unsicherheitsempfinden durch hohe Geschwindigkeiten oder fehlenden Abstand im und zum Pkw-Verkehr. Weitere Hemmnisse sind Witterung, Distanz, Steigung (Topographie) oder Zeitmangel.
Gefahr: Autos fahren zu schnell
Ein anderer Themenkomplex behandelt konkrete Gefahrenstellen und Verbesserungsvorschläge im Planungsgebiet. Insgesamt wurden 2.326 solcher Punkte eingetragen. Aus den jeweiligen Antwortmöglichkeiten wird erkennbar, dass erhöhte Geschwindigkeiten im Pkw-Verkehr an konkreten Orten neben sonstigen Anmerkungen besonders häufig genannt wurden. Sonstige Anmerkungen beziehen sich dabei z.B. auf fehlende Radwege, gefährliche Querungsstellen sowie fehlende Beleuchtung. Als punktuelle Verbesserungsvorschläge wurden verbesserte Übergänge und Markierungen, eine verstärkte Verkehrsüberwachung, die Instandhaltung der Radwege sowie die Absenkung von Bordsteinen benannt.
Mehr Abstell- Anlagen für Räder
Die Teilnehmenden haben insgesamt 442 Wunsch-Abstellanlagen in die Karten eingezeichnet. Meist fehlen dazu (genügend) Möglichkeiten in den Ortschaften und an häufig frequentieren Zielen wie an Bahnhöfen. Zudem besteht der Bedarf an sicheren, gut ausgestatteten Abstellanlagen, die ein gefahrloses Abstellen von höherwertigen Fahrrädern wie E-Bikes/Pedelecs ermöglichen.
Bürgerbeteiligung geht weiter
Im Frühjahr 2023 ist die Befahrung und Begutachtung der vorhandenen Radwege sowie der Radinfrastruktur im Landkreis Bernkastel-Wittlich durch Mitarbeiter der Beratungsfirma Mobilitätswerk geplant. Dabei werden z.B. Daten zur Oberflächenqualität, der Beschilderung, zu vorhandenen Abstellanlagen sowie möglichen Gefahrenstellen aufgenommen. Verbesserungswünsche und Hinweise aus der kartenbasierten Umfrage werden gleichzeitig direkt vor Ort geprüft. Die Erkenntnisse und Daten der Befahrung sind zusammen mit den Ergebnissen aus der kartenbasierten Umfrage eine wichtige Grundlage für die Analyse und Erstellung des Radfahrkonzepts. Die nächste Bürgerbeteiligung findet voraussichtlich im September 2023 statt. Die Bürgerinnen und Bürger werden dabei die Möglichkeit haben, die konkreten Maßnahmenvorschläge zu bewerten.
Fragen beantworten die Projektmitarbeiter Sarah Haussmann, Tel. 06571 / 14-2399 oder Stephan von St. Vith, 06571 14-2316 oder per Mail: radfahren@bernkastel-wittlich.de.